Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1,7, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Veranstaltung: Projektionsraum Afrika, Sprache: Deutsch, Abstract: „…andererseits besteht die dringende Notwendigkeit, über das Andere zu reden, denn wer aus Angst, dem Fremden Gewalt anzutun, schweigt, der übt Gewalt aus durch Mißachtung.“ In diesem Zitat Jochen Dubiels wird deutlich, wie wichtig die Beschäftigung mit dem europäischen Kolonialismus in der deutschen Gegenwartsliteratur ist. Dieses viel zu lange vergessene Thema wird eingeleitet durch Uwe Timms Roman Morenga (1978), der das Thema Afrika in der deutschsprachigen Literatur revolutionieren und eben diesen Teil der europäischen Geschichte ins Gedächtnis zurückrufen soll. Eine neue Perspektive soll geschaffen werden, weg von exotistischen Phantasien, Unterdrückung und Rassismus. Es geht vielmehr um eine Aufarbeitung, Auseinandersetzung und neue Sichtweisen. Neben Uwe Timm, der den ersten Schritt einer Veränderung wagt, beschäftigen sich viele weitere namhafte Autoren mit dieser Neuvermessung der Kolonialgeschichte in der deutschen Literatur, beispielsweise Felicitas Hoppe, Hans Christoph Buch, Christof Hamann und Alex Capus. In der vorliegenden Arbeit soll vor allem Capus' Roman Munzinger Pascha (1997) untersucht werden, der die Geschichte des aus Olten stammenden Werner Munzinger mit der fiktiven Gegenwartshandlung um den Journalisten Max Mohn verbindet. Vergleicht man die Vielzahl an Werken zu eben diesem Thema, dann wird schnell deutlich, welche unterschiedlichen Herangehensweisen es hier gibt. Alex Capus tut dies auf seine eigene, teilweise humoristische Art und schafft auf authentische Weise und in besonderer Erzählform ein Werk, das in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung und Wirksamkeit ist. [...]