Historischer Roman zur Kaiserzeit mit viel Lokalkolorit
Kurz zum Inhalt:
Wien/Schloss Hof, 1898: Im heruntergekommenen Schloss Hof zieht Rittmeister Andic mit 4 Offizieren ein. Alle Einwohner von Groißenbrunn sind in Aufregung, weil sich das Militär auf dem Schloss einquartiert hat - und es hat
sich sogar Kaiserin Sisi angesagt!
Die junge Irmi wird als Dienstmädchen angestellt und soll alle…mehrHistorischer Roman zur Kaiserzeit mit viel Lokalkolorit
Kurz zum Inhalt:
Wien/Schloss Hof, 1898: Im heruntergekommenen Schloss Hof zieht Rittmeister Andic mit 4 Offizieren ein. Alle Einwohner von Groißenbrunn sind in Aufregung, weil sich das Militär auf dem Schloss einquartiert hat - und es hat sich sogar Kaiserin Sisi angesagt!
Die junge Irmi wird als Dienstmädchen angestellt und soll alle Räume für die kaiserliche Ankunft herrichten und von Ratten befreien.
Doch am nächsten Tag wird der Rittmeister tot aufgefunden: erschossen.
Aus Wien wird Polizeiagent Pospischil mit seinem Assistenten Dr. Frisch entsandt, um den Mord aufzuklären. Dabei deckt er einen Skandal der höchsten Adelshäuser auf.
Meine Meinung:
"Der Offizier der Kaiserin" ist ein historischer Krimi, der gegen Ende der k.u.k. Zeit spielt.
Die Monarchieverdrossenheit der Bevölkerung sowie die Standesunterschiede sind authentisch und lebendig dargestellt. Einerseits sind hier die jubelnden Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum des Kaisers, anderseits müssen viele Menschen schon Bettgänger aufnehmen, um sich die Mieten überhaupt noch leisten zu können.
Das Kaiserjubiläum in Wien ist lebendig beschrieben und auch die Ängste der kleinen Bevölkerung im Marchfeld sind authentisch. Man lernt viel über die politischen und sozialen Umstände der damaligen Zeit.
Das Ermittlerteam Pospischil und Frisch fand ich total erfrischend und sympathisch! Auch war die Ermittlungsarbeit authentisch dargestellt. In der damaligen Zeit wurden einem Polizeiagenten wohl noch Steine in den Weg gelegt, wenn er gegen die Adelige Gesellschaft ermitteln wollte. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei.
Am Ende des Buches gibt es noch ein Personenverzeichnis der vorkommenden historischen Persönlichkeiten sowie ein (für nicht-Österreicher) hilfreiches Glossar der Wiener und Alt-Wiener Ausdrücke, die in die Geschichte eingestreut wurden, was den Lesefluss jedoch nicht stört - im Gegenteil, dadurch wurde die Geschichte noch authentischer und lebendiger.
Fazit:
Ruhiger historischer Krimi mit viel Lokalkolorit und sympathischen Ermittlern.