Seit 2005 bietet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Integrationskurse für Migranten an. Sie bestehen aus einem Sprachkurs und einem sog. Orientierungskurs. Letzterer endet mit einem Abschlusstest und soll Einwanderern eine Hilfestellung geben, sich in Deutschland zurechtzufinden. Schon eine oberflächliche Analyse des Orientierungskurses zeigt allerdings, dass er nach Inhalt und Konzeption keine große Integrationshilfe darstellt. Das größte Defizit ergibt sich daraus, dass der Lebenswelt der Zielgruppe - neuzugewanderte Migranten - gar nicht Rechnung getragen wird. Bei der Entwicklung des Kurses standen nicht Bedürfnisse der Migranten sondern die des Staates im Vordergrund. Nur worin bestehen diese genau? Hat der Orientierungskurs eine rein symbolische Funktion? Soll er etwa Handlungswillen und -fähigkeit zum Ausdruck bringen? Hat er gar eine Kontrollfunktion und soll integrationsunwillige Migranten zu erkennen helfen? Diese Studie untersucht das Curriculum sowie den 250 Fragen umfassenden Katalog des Abschlusstests, um die Intention des Orientierungskurses zu verstehen.
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