Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1,0, Universität Kassel, Veranstaltung: Psychologie der Selbstinszenierung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die gesellschaftlichen Entwicklungen und innerhalb dieser die Entwicklungen in der Paarbeziehung gehen im Verlauf der letzten Jahrzehnte deutlich in Richtung Individualisierung, Selbstbestimmung und Eigenverantwortlichkeit des Individuums. Ziel dieser Arbeit ist es erstens darzustellen, welche Funktionen der Partner als eine Komponente des Selbstkonzepts für die Konstruktion des Selbst eines Individuums einnehmen kann. Zweitens soll ein Überblick gegeben werden, welche Risiken für das Selbst aus der Partnerschaft heraus entstehen können, wenn diese für die Konstruktion des Selbst eine wesentliche Bedeutung einnimmt. Als Funktionen des Partners in dieser Hinsicht werden die Selbstergänzung durch Selbstwerterhöhung und Stilisierung nach außen, die Bildung der persönlichen Identität sowie das Dienen als Projektionsfläche für Wünsche und Ideale beschrieben. Mögliche Risiken bei der Bewahrung des Selbst werden in der Abhängigkeit vom Partner, dem Selbstbetrug durch Idealisierung des Partners und der Diskrepanz zwischen Anpassung und Ausleben eigener Bedürfnisse identifiziert. Im Falle einer Trennung ist sehr wahrscheinlich mit einem Bruch des Selbstkonzepts zu rechnen, falls dem Partner innerhalb dessen ein großer Raum zugeteilt war. Dieser Bruch bietet die Chance auf Neuorientierung und Selbsterkenntnis mit der Konsequenz der Ausbildung eines veränderten Selbstkonzepts. Abschließend wird als Quintessenz der Abhandlung festgehalten, dass in der heutigen postmodernen Gesellschaft eine stabile Partnerschaft ohne ein solides, vom Partner weitestgehend unabhängiges Selbstkonzept schwer zu realisieren und aufrecht zu erhalten sein wird.