Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen zur Internationalen Politik, Note: Sehr Gut, Universität Wien (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Mafia, Staat und Männlichkeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Als der amerikanische Regisseur Francis Ford Coppola 1972 den ersten Teil von „Der Pate“ verfilmte, war der Grundstein für eine der bedeutendsten Verfilmungen der jüngeren Filmgeschichte gelegt. Ausgangspunkt war der gleichnamige Roman des italo-amerikanischen Schriftstellers Mario Puzo. Puzo und Coppola, die zusammen an der Entstehung aller drei Teile wirkten, versuchten eine authentische Wiedergabe der Geschichte einer politisch und wirtschaftlich einflussreichen italo-amerikanischen Familie darzustellen. Thematisiert wurden hierbei insbesondere die kriminellen Machenschaften der nicht real existierenden Familie Corleone. Außerdem wurden in die Handlung wichtige weltpolitische Ereignisse eingebaut. Um den „Paten“ analysieren zu können, sind mehrere Faktoren entscheidend. Wichtig ist der gesellschaftspolitische Hintergrund, vor dem Mario Puzo diesen Roman geschrieben hat, was er damit ausdrücken will und wie weit er versucht hat, tatsächliche Charakteristika des organisierten Verbrechens bzw. auch normales italo-amerikanisches Gesellschaftsleben widerzuspiegeln. Ein wichtiger Faktor der Trilogie ist außerdem die Thematisierung von Macht und Gewalt und hierbei insbesondere von männlicher Gewalt. Warum wird der „Pate“ als mächtiger skrupelloser Mann dargestellt (hierbei insbesondere Michael Corleone)? Inwieweit spielt die Familie, spielen äußere Gegebenheiten eine Rolle, welchen Wandel durchleben die Hauptcharaktere in der Trilogie und wie weit lassen sich tatsächliche Parallelen zur Realität ziehen? Welche Rolle spielen für die Hauptcharaktere außerdem Faktoren wie Religion und moralische Ehrenkodex und wie werden sie hier auch insbesondere in die Filme integriert? Am Ende der medialen Analyse steht die Produktionsgeschichte der drei Filme, sowie ein Vergleich zwischen den Filmen und dem Roman. Der zweite Teil ist der Rolle des organisierten Verbrechens in den USA gewidmet. Inwieweit sind die im Paten wiedergegeben kriminellen Machenschaften ein Spiegel der Realität und wo liegt der historische Ursprung krimineller Netzwerke. Welcher machtpolitischer Strukturen bediente sich die real existierende italo-amerikanische Mafia, wie war sie aufgebaut und wo liegen wieder existierende Parallelen zum „Paten“? Letztendlich soll auch hinterfragt werden, ob „Der Pate“ Auslöser für Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit gegenüber den italienischstämmigen Amerikanern sein könnte oder ob es sich dabei wirklich um einen „politisch korrekten“ Roman bzw. Film handelt.