Zahlreiche Artikel in Tageszeitungen und Fachzeitschriften machen schon seit längerem auf ein Defizit im Krankenhauswesen aufmerksam: Die Qualitätsintransparenz des deutschen Krankenhausmarktes. Dieses Defizit wurde jedoch nur wenig einer systematischen Problemlösung zugeführt. Der Lösung nimmt sich der Autor dieses Buchs an. Dabei beschränkt er sich nicht darauf, verschiedene Qualitätsbegriffe und deren Messung zu beschreiben. Vielmehr soll, nachdem ein praktikabler Qualitätsbegriff gefunden wurde, in einem zweiten Schritt ein Vergütungssystem entwickelt werden, das mit dazu beiträgt, dass sich der Einsatz für mehr Versorgungsqualität auch wirklich lohnt. Ziel dieses Buchs ist es folglich, ein Vergütungssystem für den Krankenhaussektor zu entwickeln, welches die Qualität der erbrachten Leistung in den Mittelpunkt des Leistungsgeschehens eines Krankenhauses stellt. Da ein Krankenhaus ein überaus komplexes Gebilde ist, erweist es sich als äußerst anspruchsvoll, die für die Zielsetzung notwendige Messung der Versorgungsqualität, die sich aus der gewichteten Summe von Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität sowie der Patientenzufriedenheit zusammensetzt, exakt durchzuführen. Soll Qualität vergütungsrelevant werden, müssen alle relevanten Dimensionen von Qualität valide messbar sein, weil es sonst zu erheblichen Akzeptanzproblemen bei den Marktteilnehmern kommen kann. Wie ein solcher Weg beschritten werden kann, ist Inhalt dieses Werks. Um Qualität praktikabel vergütungsrelevant werden zu lassen, bedient sich der Autor des international verwendeten "pay for performance"-Ansatzes (p4p-Ansatz). Dieser wird zur Weiterentwicklung des G-DRG-Systems in diesem Buch eingesetzt und als ein dynamischer Prozess verstanden. Der Autor will aufzeigen, wie das Zielsystem des Krankenhaussektors, das bisher nur bedingt Versorgungsqualität als ein Ziel berücksichtigte, durch die Anwendung des p4p-Ansatzes neue Prioritäten bekäme. Neben einer Verbesserung der Ergebnisqualitäten stünde die Patientenzufriedenheit im Mittelpunkt des Vergütungssystems. Welche weitreichenden Folgen sich daraus ergeben könnten, wird in fünf Hypothesen formuliert. Die Analyse der Wirkmechanismen zeigt, dass mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, dass durch die Einführung eines p4p-Ansatzes die gewünschte Versorgungsqualität der Krankenhäuser sich verbessern ließe. Die Versorgungsqualität würde neben dem Preis für die erbrachte Leistung einen neuen und besonders wichtigen Stellenwert erlangen. Somit liegt es jetzt beim Gesetzgeber, die Voraussetzungen für mehr Versorgungsqualität im deutschen Gesundheitswesen durch entsprechende gesetzliche Regelungen zu schaffen.
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