Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: gut, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Zusammenhänge zwischen Arthur Schopenhauers Metaphysik, seiner pessimistischen Weltsicht und seiner Lehre von der Verneinung des Willens darzulegen. Der Ausgangspunkt der Untersuchungen ist eine Andeutung Schopenhauers am Ende seiner Preisschrift über das Fundament der Moral, in der er darauf hinweist, dass sich die Ethik nicht allein in der Lehre vom tugendhaften Leben erschöpft. Im Folgenden wird versucht zu belegen, dass Schopenhauer sich mit diesen Andeutungen auf die Praxis der Askese bezieht. Unter der Askese versteht Schopenhauer eine Lebensführung, die darum bemüht ist, alles Angenehme zu vermeiden und alles Unangenehme aufzusuchen. Der Zweck der Askese ist nach Schopenhauer eine bewusste Brechung des Willens, durch die sich der Mensch letztendlich aus einer als leidvoll empfundenen Welt befreien kann. Vom Besonderen Interesse ist der Umstand, dass Schopenhauer nicht auf dem Wege innerer Erleuchtung sondern, wie er behauptet, ganz allein auf dem Wege philosophischer Reflexion zu dieser Auffassung gelangte, die auch von Mystikern wie Meister Eckhart oder Buddha vertreten wurde. So rühmt sich Schopenhauer etwa, dass in seinem Werk zum ersten Mal eine abstrakte, nicht mystisch oder religiös verkleidete Darlegung der Askese vorgenommen wurde. Der Theorie der Askese, die auf die Erlösung des Menschen aus der Welt hinweist, steht seine pessimistische Weltsicht gegenüber. Es soll dargelegt werden, dass für Schopenhauer das Leben der Menschen notwendigerweise voller Leid und Schmerz ist, und das dieser Umstand im Wesen des Menschen begründet liegt. Dementsprechend ist dem Kapitel über den Pessimismus eine Übersicht über die Schopenhauersche Metaphysik vorangestellt.