Magisterarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: gut, Universität Leipzig (Historisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Da den Frauen juristisch keine Rechte in Bezug auf die Teilnahme am öffentlichen politischen Leben zustanden, uns aber die Quellen reichlich Hinweise auf derartige Aktionen bzw. Ambitionen liefern, sollte die Arbeit untersuchen, welche anderen Möglichkeiten der politischen Einflussnahme den römischenFrauen zur Verfügung standen. Den Frauen war demzufolge der politische Raum verschlossen, d.h. die Ämter und Institutionen, in welchem Politik in Form von Abstimmungen und Gesetzen „gemacht“ wurde. Doch gerade die politische Struktur der römischen Republik, welche auf Konsens angelegt war, lässt den Schluss zu, dass Abstimmungen und Ergebnisse bereits vor ihrer Publikation im politischen Raum anderweitig besprochen und ausgehandelt wurden. Dies würde bedeuten, dass wir diese Konsensbildung in einem vor dem politischen Raum gelagerten Gebiet annehmen müssen; dabei spricht man dann vom vorpolitischen Raum. Es trat hierbei die Erkenntnis zu Tage, dass die dargestellten Frauen in ihrem Typus und Auftreten und in der Wirkung, die sie erzielten, alles andere als homogen waren. Die Möglichkeiten der Frau in der späten Republik waren aufgrund der sich ändernden politischen Grundlagen des Gemeinwesens somit vielfältiger als die der Frauen im Prinzipat. Somit konnte man schlussfolgern, dass der vorpolitische Raum und seine Transparenz zum politischen Raum für die Frauen gerade in der späten römischen Republik erweitert waren und verschiedenste Möglichkeiten der Einflussnahme boten. Jedoch mit der Konsolidierung des Prinzipates verschwand diese Transparenz zumindest für die Frauen, die keine Angehörigen des Kaiserhauses waren, ganz beträchtlich und beschränkte die Frau wieder auf ihre traditionelle Rolle.