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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Slawische Länder, Note: 1.7, Universität Potsdam (Institut für Slavistik), Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit möchte ich den Blick auf die literarische Strömung der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Polen richten, die allgemein unter der Bezeichnung Positivismus bekannt wurde. Die Frage „Was ist Positivismus?“ stellte schon 1892 Wojciech Deduszycki. Wie schwer es ist, eine präzise Antwort zu geben, weiß auch Jan Tomkowski, der sich in seinem Werk „Mój pozytywizm” ausgiebig damit beschäftigt hat.…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Slawische Länder, Note: 1.7, Universität Potsdam (Institut für Slavistik), Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit möchte ich den Blick auf die literarische Strömung der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Polen richten, die allgemein unter der Bezeichnung Positivismus bekannt wurde. Die Frage „Was ist Positivismus?“ stellte schon 1892 Wojciech Deduszycki. Wie schwer es ist, eine präzise Antwort zu geben, weiß auch Jan Tomkowski, der sich in seinem Werk „Mój pozytywizm” ausgiebig damit beschäftigt hat. Auch unter Literaturwissenschaftlern herrscht keine Einigkeit, was den Begriff angeht. Er stellt insofern eine Schwierigkeit da, als dass er die Einordnung der polnischen Periode in den Prozess der europäischen literarischen Entwicklung, wo man mit den Begriffen Realismus und Naturalismus operiert, erschwert. Die Vertreter des Positivismus selbst, wie Chmielowski und Prus, bedienten sich in ihrer späteren Schaffensphase des Begriffes „realistische Literatur” - als Gegenpart zur idealistischen Literatur. Nach dem 2. Weltkrieg hat sich der Begriff „kritischer Realismus” eingebürgert. Heute wird erneut immer mehr der Begriff Positivismus gebraucht. Diese Bezeichnung übernahmen die jungen Literaten von dem Terminus des französischen Philosophen Auguste Comte, der seine Ansichten im „System der positiven Philosophie” (1824) darlegte. Die Ideen verdanken die polnischen Positivisten weniger Comte, sondern vielmehr den englischen Utilitaristen, vor allem Herbert Spencer und John Stuart Mill. Ziel der Arbeit soll es sein, im Hinblick auf die vom Positivismus propagierte Emanzipation das in den Romanen und Erzählungen dargestellte Bild der Frau zu erörtern. Hierzu beabsichtige ich zunächst einige grundlegende Merkmale und Forderungen der positivistischen Bewegung abzubilden. Im Anschluss daran soll am Beispiel von Eliza Orzeszkowas Nad Niemnem (1888) versucht werden, herauszuarbeiten, inwieweit die Postulate praktisch in den Roman einfließen. Insbesondere der Aspekt der Emanzipation soll anhand von verschiedenen weiblichen Charakteren näher beleuchtet werden.[...]