Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: sehr gut , Universität Wien (Soziologie), Veranstaltung: Soziologische Theorien - Neuere Entwicklungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Positivismusstreit der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts bezeichnet jene Auseinandersetzung zwischen Vertretern der Kritischen Theorie und dem Kritischen Rationalismus, wie er von Karl R. Popper konzipiert wurde, die als Vermittlungsversuch zwischen den unterschiedlichen Ausrichtungen der deutschen Soziologie angelegt, die vorherrschenden Differenzen wohl noch zementierte und bis in die achtziger Jahre hinein noch hohe Wellen schlug. Die in diesem Zusammenhang von der Kritischen Theorie geäußerten Vorwürfe treffen auf den als ebenfalls positivismuskritisch angelegten Kritischen Rationalismus jedoch nur äußerst bedingt zu und haben ihren Ursprung in der Geschichte des komplizierten Verhältnisses der Frankfurter Schule zum Wiener Kreis und den logischen Positivisten, sowie zum amerikanischen Pragmatismus und der empirischen Sozialforschung. Es ist hier Hans-Joachim Dahms hoch anzurechnen, die Leistung erbracht zu haben, die Auseinandersetzungen rund um die Tübinger Soziologentagung und die nachfolgenden Dispute in eine geschichtliche Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden Schulen einzuordnen, die von Kontinuitäten, aber auch Brüchen und Zäsuren sowohl im persönlichen Umgang miteinander als auch in der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Lehren der jeweils anderen begleitet war. Den roten Faden bildet dabei die stetige, teils moderate teils heftig polemische Kritik der Frankfurter Schule am (vermeintlich) von unterschiedlichen Protagonisten vertretenen Positivismus und seiner wissenschaftlichen und politisch-ethischen Implikationen.
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