Inwiefern wurde der reformkommunistische Prozess in der ?SSR in den evangelischen Landeskirchen in der DDR rezipiert? Welchen Handlungsspielraum hatten evangelische Landeskirchen nach der militärischen Beendigung des reformkommunistischen Prozesses und inwiefern loteten sie ihn aus? Aufgrund welcher Motivationen agierten kirchlich gebundene Handlungsakteure, sei es auf kirchenleitender Ebene, in den Synoden, den Gemeinden, oder als Einzelne?Cornelia von Ruthendorf-Przewoski beleuchtet dazu im ersten Kapitel die kirchenpolitische Situation in der DDR am Ende der 1960er Jahre. Im zweiten Kapitel wird der politische Rahmen des ,Prager Frühlings' aufgespannt, die von den Kirchen in der DDR sich deutlich unterscheidende kirchliche Lage in der ?SSR betrachtet und die sich entwickelnden ökumenischen Beziehungen der Kirchen untereinander nachgezeichnet. Im Gegensatz zu allen anderen binationalen Beziehungen überdauerten die kirchlichen Beziehungen das Fiasko des 21. August 1968.Im dritten Kapitel wird der Fokus exemplarisch auf die Christliche Friedenkonferenz (CFK) geweitet, deren Vertreter in Ost wie West 1968/69 in eine Entscheidungssituation gedrängt wurden: Blieben sie staatsloyal oder zogen sie aus dem eindeutig völkerrechtswidrigen Verhalten der sozialistischen Bruderländer die Konsequenz und verließen die CFK und ähnliche Organisationen? Im vierten Kapitel wird die Situation in den einzelnen Landeskirchen betrachtet. Was geschah vor Ort, nachdem sich die leitenden Bischöfe nicht auf ein gemeinsames Vorgehen hatten einigen können?Das fünfte Kapitel ist das Auswertungskapitel. Hier wird den Hoffnungen und Sorgen auf Prag nachgespürt und untersucht, welche biographischen Folgen bestimmte Handlungsweisen hatten, welche theologischen Interpretamente zur Verfügung standen und wie 1968 unterschwellig in der DDR nachwirkte.
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