Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,8, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: „obstinatis mentibus ad summovendum a negociis regni regem Heinricum et alium, in quem communis election consensisset, creandum.” Mit diesem Vorsatz versammelten sich sächsische und schwäbische Adlige und alle anderen Großen des Reiches, die in Opposition zu Heinrich IV. standen, 1076 in Trebur und aus diesem heraus Vorsatz wählten sie auch 1077 Rudolf von Rheinfelden in Forchheim zum Gegenkönig. Die Auseinandersetzung zwischen dem König und seinen Fürsten, gipfelnd im Investiturstreit und dem Gegenkönigtum Rudolfs von Rheinfelden machen das 11. Jahrhundert zu einer Schlüsselepoche, die für die nachfolgende Zeit prägend wirkt. Dieses Jahr-hundert ist eines der Umbrüche, Reformen und Neuanfänge, die die gesamte mittelalterliche Gesellschaft ergreifen. Die vorliegende Arbeit soll nun nicht die Gründe für die Erhebung des Adels gegen den König ausführen, denn diese liegen vor allem in einem geänderten Selbstverständnis und Herrscher- und Herrschaftsbegriff des Adels, sondern vielmehr die Aspekte, die diesen Wandel auslösten und vorantrieben, in ihrer Gesamtheit betrachten. Auch in der Forschung finden diese Aspekte immer stärker Beachtung, da auch der Adel mehr und mehr als Mitverursacher der gesellschaftlichen wie politischen Umbrüche des 11. Jahrhunderts gesehen wird und nicht mehr nur der König und der Papst. Bisher jedoch sind vielfach nur einzelne Aspekte herausgehoben betrachtet worden, jedoch nie alle Aspekte gemeinsam. Stefan Weinfurter zum Beispiel arbeitet die religiöse Motivation des Adels heraus, Karl Schmid betrachtet die Verbindung zwischen der Klosterreform und dem Adel und Jutta Schlick sucht den Aspekt eines neuen Verständnisses von Herrschaft herauszuarbeiten.