Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1,7, Universität Hamburg (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Rentenreformen im internationalen Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: In nahezu allen Ländern in Europa sind in den vergangenen Jahren Reformschritte in der Rentenpolitik eingeleitet worden – wobei sich die Reformrichtung von früheren Wohlfahrts-Expansionen spätestens seit Anfang der 90er-Jahre auf Reduktionen, Einschnitte, Einsparungen gedreht hat. Auch Frankreich ist hiervon betroffen, dessen Länderbeispiel im Mittelpunkt dieser Arbeit steht. Grundsätzlich gibt es mehrere Optionen im Bereich von Rentenreformen: Ein Umstellen der Finanzierungsbasis vom Umlageverfahren hin zu mehr Kapitalisierung; eine Erhöhung des Renteneintrittsalters; Änderungen an der Rentenformel und schließlich Änderungen im Indexierungsmechanismus, wobei die Pfadabhängigkeit von Rentensystemen bewirkt, dass mit zunehmender Dauer die Anzahl der Optionen beschränkt werden. Welche Optionen im französischen Rentenreformprozess seit den frühen 90er-Jahren bis zum heutigen Zeitpunkt verfügbar waren und wie die jeweiligen Reformen konkret gestaltet wurden, soll in dieser Arbeit dargestellt und analysiert werden. Dabei wird über die Gründe für eine Reformnotwendigkeit aufgeklärt: Warum wurden Reformen geplant bzw. durchgeführt? Darüber hinaus soll die policy-Dimension berücksichtigt werden: Welche konkreten Reformschritte sind geplant bzw. durchgeführt worden? Des Weiteren wird auch die politics-Dimension herausgestellt: Wie sind die einzelnen Reformvorhaben konkret umgesetzt worden? Der Fokus dieser Arbeit liegt dabei auf letzterer Frage, mithin der politics-Dimension: Ziel ist die Herausarbeitung einer Erklärung für den konkreten Verlauf des Rentenreformprozesses in Frankreich – was ist der Grund dafür, dass einige Reformpläne durch die Regierung umgesetzt werden konnten, andere wiederum scheiterten?