Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1, Hochschule Zittau/Görlitz; Standort Görlitz, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema dieser Hausarbeit fiel mir in Form des Buches "Ausgrenzung" von Waltraud Anna Mitgutsch eher zufällig in die Hände.Als Betreuerin in der Lebenshilfe GgmbH in Berlin kam ich natürlich schon mit sogenannten "autistischen Kindern" in Kontakt. Dieser bestand allerdings - und im Nachhinein zu meiner Schande - darin, diese Kinder irgendwie durch das dort angebotene Freizeitprogramm "hindurchzu-schleifen". Als Laie bekam ich die Information, dass diese Kinder nicht erreichbar wären und wiederholt, auf welche Art und Weise auch immer, mit unserer Wirklichkeit konfrontiert werden müssen, um zumindest ein für uns angenehmes Verhaltensrepertoire aufzubauen... Implizit habe ich angenommen, dass "Autisten" unüberwindbare Schranken aufgebaut ha-ben, die quasi nur mit "Hammer und Meißel" zu zerstören sind.Beim Lesen des Romans "Ausgrenzung", auf dessen Hauptperson sich diese Hausarbeit bezieht, wurden mir die Augen im Hinblick auf meinen Anteil an dem Rückzug dieser Kinder in ihre eigene Welt geöffnet. Natür-lich geschah dies aus Unwissenheit. Aber: Meine Schuld bestand darin, nicht mehr wissen zu wollen, nicht genauer nachzufragen und wider-spruchslos die Problemzentrierung auf die Kinder hinzunehmen und genau diese Tatsachen erzeugten in mir riesige Betroffenheit. Das neu erreichte Verständnis, die Wut auf die Umgangsweisen der Ge-sellschaft (meine Person wohl mit eingeschlossen...) mit Menschen aus ihrer Mitte und das tiefe Mitgefühl waren nur Bruchteile der Gefühle, die dieses Buch bei mir auslösten. Plötzlich wurde es mir wichtig zu verstehen, was hinter der "autistischen" Fassade steckt, weswegen ich mich zu dieser Arbeit entschloss.Ich werde versuchen, die soziale Entwicklungssituation des "autistischen" Jungen Jakob aus dem Roman "Ausgrenzung" darzustellen, woraus sich dann der Bezug zu der neuropsychologischen Problematik "Autismus" ableitet. Die Grundfragestellung : "Wie kann sich ein Mensch sozial entwickeln, wenn ihm das Gegenüber als sozialer Partner genommen wird und die schon vorhandenen isolierenden Bedingungen durch permanente Nichtannahme verstärkt werden?" soll hier nicht vollends geklärt werden, sondern als zu diskutierende These diese Arbeit wie ein roter Faden begleiten.Abschließend werde ich einen optimistischen Blick in Jakobs Zukunft wagen, also Vorstellungen aufzeigen, wie sich seine Lebenssituation erheblich bessern könnte.
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