1939 bereitet sich auch Russland auf einen bevorstehenden Krieg vor. Oberst Nagorski, der in einer streng geheimen Anlage als Chefingenieur an einem neuen Panzer, dem T 34 arbeitet, kam unter mysteriösen Umständen zu Tode und Stalin schickt seinen Sonderermittler Pekkala um Licht in diese
Angelegenheit zu bringen. Vermutete Stalin doch schon vorher eine Sicherheitslücke und Verrat bei dem…mehr1939 bereitet sich auch Russland auf einen bevorstehenden Krieg vor. Oberst Nagorski, der in einer streng geheimen Anlage als Chefingenieur an einem neuen Panzer, dem T 34 arbeitet, kam unter mysteriösen Umständen zu Tode und Stalin schickt seinen Sonderermittler Pekkala um Licht in diese Angelegenheit zu bringen. Vermutete Stalin doch schon vorher eine Sicherheitslücke und Verrat bei dem Geheimprojekt. Steckt die Weiße Gilde, eine staatsfeindliche Geheimorganisation hinter dem Mord oder hat Nagorskis Tod ganz andere Hintergründe?
Der 2. Fall für das Smaragdauge beginnt 10 Jahre nach den Ereignissen aus Teil 1. Pekkala hat sich mit seiner neuen Aufgabe arrangiert, zumal er als Ermittler die gleichen Sonderrechte wie früher hat. Als Inhaber eines Schattenpasses ist er niemandem Rechenschaft schuldig außer Stalin, trotzdem ist sich auch Pekkala der prekären Lage in der Sowjetunion bewußt. Verhaftungen und Denunziation sind an der Tagesordnung und viele Menschen leben in ständiger Angst. Hier hätte ich mir bei vielen Szenen etwas mehr Eindringlichkeit und eine intensivere Atmosphäre gewünscht, was der ansonsten spannenden Story sicher noch mehr Intensität verliehen hätte.
Pekkala ist als Ermittler eine interessante Figur, auch wenn er manchmal ein wenig zu abgeklärt wirkt. Als ehemaligem Sonderermittler des Zaren umgibt ihn immer noch die Aura des Mysteriösen. Dazu trägt auch der 2. Erzählstrang bei, in welchem kurze Episoden (die allerdings nicht chronologisch sind) aus Pekkalas früherem Leben geschildert werden. Als wohltuender Gegenpol steht Pekkala wieder Major Kirow zur Seite, der mit seinen oftmals humorvollen Kommentaren das Geschehen etwas auflockert. Kurzzeitig stößt auch die berühmt-berüchtigte Major Lysenkowa zu dem Ermittlerduo, doch es zeigt sich recht schnell, dass Lysenkowa eine ganz eigene Strategie verfolgt. Diktator Stalin „geistert“ eher als Randfigur durch den Roman, was für mich aber durchaus ok war. Da er lediglich in den Szenen auftritt in denen er mit Pekkala zusammenkommt, wird von ihm sicher ein anderes Bild gezeichnet, als die meisten Leser erwarten.
Der Krimifall ist insgesamt ganz gut konstruiert, Verdächtige gibt es zunächst einige und während der zunehmend gefährlicher werdenden Ermittlungen tritt einiges unerwartetes zu Tage. Selbst als der Mord aufgeklärt ist, gibt es noch ein paar überraschende Wendungen, die zum Schluß die Spannung nochmal ansteigen lassen. Das Ende ist offen und läßt einen neuen Fall für Pekkala bereits erahnen.
Etwas gefehlt haben mir die historischen Anmerkungen, die beim ersten Teil die Geschichte abgerundet haben, hier konnte man als Leser gut nachvollziehen, was Historie und was Fiktion war. Beim „Roten Sarg“ ist das leider nicht möglich, so dass der historisch interessierte Leser sich seine Infos rund um den T 34 selbst zusammen suchen muß
Fazit: Nicht ganz so gut wie der Vorgänger, aber ein durchaus spannender historischer Krimi mit einem nicht ganz alltäglichen Setting.