Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hauptseminararbeit soll auf die innenpolitischen Rückwirkungen des Russisch-Japanischen Krieges in Russland bis zum Erlass des Oktoberedikts eingegangen werden. Hierfür soll die Stellung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen zu Krieg und Autokratie näher untersucht werden. Ausgegangen wird von der These, dass die Revolution 1905 durch kleinere, aber frühere Zugeständnisse vermeidbar gewesen wäre. Es soll aufgezeigt werden, dass die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen individuelle Handlungsstränge in dieser Revolution darstellen und dass sich diese verschiedenen Handlungsstränge, eigentlich ausgerichtet auf die Interessen des eigenen Handlungshorizonts, lediglich bei ihrem „kleinsten gemeinsamen Nenner“, den liberalen Reformen, unter denen außerdem auch jeder etwas anderes verstand, getroffen haben. Außer Acht können hierbei sozialistische Parteien und linksrevolutionäre Gruppierungen gelassen werden, da sich diese, abgesehen von den Terroranschlägen der Anarchisten, denen aber konkrete politische Forderungen abgingen, erst nach dem Oktoberedikt öffentlichkeitswirksam engagierten. Im Anschluss wird kurz die finanzielle Situation Russlands während des Russisch-Japanischen Krieges skizziert, da die eigentlichen Handlungsspielräume der Autokratie nur vor dem monetären Hintergrund zu verstehen sind und auch nur so die internationalen Interdependenzen einer Großmacht im Krieg zu begreifen sind.