Bachelorarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Neuzeit (ca. 1350-1600), Note: 2,3, Universität Ulm (Humboldt-Studienzentrum), Sprache: Deutsch, Abstract: Heute werden im Namen Machiavellis Handbücher und Abhaklisten der Macht zum alltäglichen Gebrauch für jeden daher gelaufenen Manager vertrieben. Seine Aussagen polarisieren - und das treibt die Absatzzahlen in die Höhe. Gerade zu Beginn der Neuzeit ist Machiavelli einer der ersten, der begreift, dass die Todesstunde für ein transzendentes Weltverständnis zur Legitimierung des Machtanspruchs bereits geschlagen hat. In einer solchen Welt muss sich Macht behaupten und zwar ohne Hilfe durch eine höhere Gewalt und gegen die stets volatilen Einzelinteressen der Beteiligten. Der Fürst ist nun der Vielzahl an Perspektiven ausgesetzt und muss den Blicken des Publikums standhalten. Für diese Zwecke muss sich der Herrscher der Ästhetik der Macht bedienen. Der damit inszenierte Schein wird zur Grundlage jeder realistischen Politik. Friedrich Nietzsche greift gute 350 Jahre später einige Aspekte des Florentiners auf und entwickelt sie in seiner Theorie vom Übermenschen weiter. Freilich: ihm geht es weniger um das Wissen um die Macht als vielmehr um den oft zitierten Willen zur Macht, der gewissermaßen als tief greifender Instinkt dem Menschen inne wohnt. Den genauen Zusammenhang erhält der Leser am Ende dieses Textes, doch zuvor widmen wir uns ausführlich dem Schein und der Ästhetik der Macht bei Machiavelli.
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