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Ein namenloses Land, von fremden Truppen besetzt. Der Winter will kein Ende nehmen. Frank Friedmaier wachst als Sohn einer Prostituierten in einem Bordell auf. Der 18-Jahrige ist ein Kind seiner Zeit, die gepragt ist von Tauschung und Verrat. Frank hungert nach Erfahrungen, doch nichts vermag ihn zu befriedigen. Aus reiner Langeweile wird er zum Morder und verschachert das Madchen, das ihn liebt. Als er schlielich begreift, was er getan hat, und mit sich selbst ins Gericht geht, ist es zu spat. Ein groer, unerbittlicher Roman ber die Frage, wie das Bse in die Welt kommt. Meisterlich entwirft…mehr

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eBook-Reihe (ePUB) - Kommissar Maigret
Alle Kommissar Maigret-Reihen
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Produktbeschreibung
Ein namenloses Land, von fremden Truppen besetzt. Der Winter will kein Ende nehmen. Frank Friedmaier wachst als Sohn einer Prostituierten in einem Bordell auf. Der 18-Jahrige ist ein Kind seiner Zeit, die gepragt ist von Tauschung und Verrat. Frank hungert nach Erfahrungen, doch nichts vermag ihn zu befriedigen. Aus reiner Langeweile wird er zum Morder und verschachert das Madchen, das ihn liebt. Als er schlielich begreift, was er getan hat, und mit sich selbst ins Gericht geht, ist es zu spat. Ein groer, unerbittlicher Roman ber die Frage, wie das Bse in die Welt kommt. Meisterlich entwirft Simenon eine Welt, in der die Regeln des menschlichen Miteinanders auer Kraft gesetzt sind, Mitgefhl und Erbarmen nichts mehr gelten, und deutet zugleich vor diesem dster-unheilvollen Hintergrund eine Liebesgeschichte an, die so surreal wie berzeugend ist.

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Autorenporträt
Georges Simenon, geboren am 13. Februar 1903 im belgischen Liège, ist der »meistgelesene, meistübersetzte, meistverfilmte, mit einem Wort: der erfolgreichste Schriftsteller des 20. Jahrhunderts« (Die Zeit). Seine erstaunliche literarische Produktivität (75 Maigret-Romane, 117 weitere Romane und über 150 Erzählungen), seine Rastlosigkeit und seine Umtriebigkeit bestimmten sein Leben: Um einen Roman zu schreiben, brauchte er selten länger als zehn Tage, er bereiste die halbe Welt, war zweimal verheiratet und unterhielt Verhältnisse mit unzähligen Frauen. 1929 schuf er seine bekannteste Figur, die ihn reich und weltberühmt machte: Kommissar Maigret. Aber Simenon war nicht zufrieden, er sehnte sich nach dem »großen« Roman ohne jedes Verbrechen, der die Leser nur durch psychologische Spannung in seinen Bann ziehen sollte. Seine Romane ohne Maigret erschienen ab 1931. Sie waren zwar weniger erfolgreich als die Krimis mit dem Pfeife rauchenden Kommissar, vergrößerten aber sein literarisches Ansehen. Simenon wurde von Kritiker*innen und Schriftstellerkolleg*innen bewundert und war immer wieder für den Literaturnobelpreis im Gespräch. 1972 brach er bei seinem 193. Roman die Arbeit ab und ließ die Berufsbezeichnung »Schriftsteller« aus seinem Pass streichen. Von Simenons Romanen wurden über 500 Millionen Exemplare verkauft, und sie werden bis heute weltweit gelesen. In seinem Leben wie in seinen Büchern war Simenon immer auf der Suche nach dem, »was bei allen Menschen gleich ist«, was sie in ihrem Innersten ausmacht, und was sich nie ändert. Das macht seine Bücher bis heute so zeitlos.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.11.2018

13. Der Zauber der Einfachheit

Dass Georges Simenon (1903-1989) einer der großen Schriftsteller des zwanzigsten Jahrhunderts ist, muss man niemandem mehr erklären. Auch wenn die neue Werkausgabe, die vom eigens zu diesem Zweck gegründeten Kampa-Verlag und vom Verlag Hoffmann und Campe herausgebracht wird, meint, durch Nachworte prominenter Schriftsteller auf diese Größe hinweisen zu sollen. Aber man muss ja sehr laut trommeln, wenn man nach den langen Diogenes-Jahren, in denen zuletzt 2008/2009 alle 75 Maigret-Romane und zwischen 2010 und 2014 noch 50 weitere Non-Maigrets erschienen, eine weitere Simenon-Offensive startet. Und das ist keine Kleinigkeit, da in vierzig Jahren sechs Millionen Bücher von Simenon auf Deutsch verkauft wurden.

Daniel Kampa, der von Diogenes zu Hoffmann und Campe ging und vom Simenon-Sohn John die deutschsprachigen Rechte erwarb, hat das offenbar nicht geschreckt. Nach den schönen weißen Pappbänden bei Diogenes muss man sich jetzt auch an ein neues Format und neue Gestaltung gewöhnen. Neue und überarbeitete Übersetzungen wird es auch geben - und dazu einige Bücher mehr, als die 125 weißen Diogenes-Bände umfassten.

Eines davon ist im ersten Schwung erschienen. Es gehört zu den großartigsten Romanen in einem an großartigen Romanen reichen Werk. "Der Schnee war schmutzig" war lange nur antiquarisch erhältlich. Es ist ein Roman, dessen Härte und Klarheit einem zwischendurch den Atem stocken lassen. 1948 erschienen, spielt die Handlung in einem nicht näher benannten besetzten Land. Simenons Protagonist ist ein Achtzehnjähriger, dem nichts Unmenschliches fremd ist. Er wird zum Mörder, einfach weil er wissen will, wie das ist. Und nach seiner Verhaftung ist es, als würde man Zeuge des manischen, fiebrigen Zwiegesprächs mit sich selbst, das sich in seinem Kopf abspielt.

Simenon, der als junger Fließbandproduzent von Groschenromanen und sogar noch nach dem Auftakterfolg der Maigret-Romane den Plan verfolgte, mit vierzig Jahren zum seriösen Schriftsteller zu werden, hat ein gutes Gespür für die Einzigartigkeit dieses Buchs gehabt, für die tiefdüstere Atmosphäre, dieses Panorama der Amoral, auch für die Wucht seines Stils, dessen Geheimnis die maximale Einfachheit ist. Und es steht in diesem Roman ein Satz, der für alle Simenons gilt: "Schwer ist der Beruf des Menschen." Wenn man diesen Roman gelesen hat, weiß man, dass Simenon auch deshalb so groß ist, weil seine Bücher einfach besser altern als viele Klassiker aus dem Kanon.

Peter Körte

Georges Simenon: "Der Schnee war schmutzig". Roman. Aus dem Französischen von Kristian Wachinger. Mit einem Nachwort von Daniel Kehlmann. Kampa-Verlag, 240 Seiten, 22,90 Euro. In der gleichen Reihe sind jetzt auch die Romane "Chez Krull", "Das blaue Zimmer" und "Die Witwe Couderc" erschienen.

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» Der Schnee war schmutzig liefert Psychogramme der Entfremdung im Zuge eines allgemeinen moralischen Niedergangs. Simenon seziert Bedingungen, die das Böse zur Banalität erklären.« Jamal Tuschik Der Freitag 20191207