Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,0, Universität Koblenz-Landau, Veranstaltung: Publizistische Literaturstreits seit 1998/90, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit der deutsch-deutschen Vereinigung ist eine dichte Folge von literar-publizistischen Debatten zu beobachten. Die nachhaltigsten dieser sogenannten ‚Literaturstreits’ drehen sich um Christa Wolfs Erzählung „Was bleibt“ (1990), Peter Handkes Buch „Gerechtigkeit für Serbien“ (1993), Botho Strauß’ Spiegel-Essay „Anschwellender Bocksgesang“ (1996), sowie um die 1998 von Martin Walser gehaltene Friedenspreisrede. Sie trägt den harmlos wirkenden Titel „Erfahrungen beim Verfassen einer Sonntagsrede“ und ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Martin Walser, einer der renommiertesten Schriftsteller Deutschlands, hatte bisher ein klares linkes Profil. Doch in den 90er Jahren wird er stark in die politisch rechte Ecke gerückt. Ob er dies tatsächlich oder nur scheinbar ist, wird hier nicht geklärt. Zu Beginn der Arbeit wurden die wichtigsten Fakten, welche die Debatte auslösten und durchzogen, dargelegt. Des Weiteren wurden die zentralen Vorwürfe gegenüber der Walser-Rede herausgegriffen und anhand der schriftlich fixierten Rede untersucht. Im zweiten Teil der Arbeit wurde die Rede anhand von sprechwissenschaftlichen und rhetorischen Kriterien untersucht. Die Diskrepanz zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit wurde mittels Beispielen herausgearbeitet und näher erläutert. Den Abschluss bilden weiterführende Gedanken zu den heftigen Reaktionen auf die Paulskirchenrede.