Hunderte von Gottheiten schmücken die Wannen und Deckel ausgewählter Sarkophage und Särge aus der 30. Dynastie und der Ptolemäerzeit, die hauptsächlich in Saqqara gefunden wurden. Carolina Teotino teilt diese Götter in verschiedene Gruppen auf, die den Verstorbenen in Form kurzer Reden ansprechen. Zwei beinahe parallele Objekte, die Sarkophage des Djedher und des Anchhapi, dienen als Ausgangspunkt dieser Studie und werden mit weiteren teilweise unveröffentlichten Quellen verglichen. Adressiert werden in erster Linie Fragen zum Ursprung und zur Funktion dieser Dekoration sowie zur Herkunft und zu den Ämtern der Inhaber dieser Sarkophage. Ein Fokus liegt dabei auf dem Diskurs zwischen Toten- und Tempelkult und der Form der Dekoration als monumentale Inszenierung der Episoden und Riten in der Balsamierungshalle. Die Gottheiten bieten dem verstorbenen Osiris Schutz und Beistand in Krisensituationen, sei es während der Mumifizierung, der stündlichen Schutzwache, der Bestattung, der Auferstehung oder der Wiedergeburt. Ihre Reden schützen vor möglichen Gefahren und formulieren gleichzeitig das Ziel, im Jenseits weiterzuleben. Die Ergebnisse zeigen, dass einige dieser Götterkreise sich bereits in das Mittlere Reich zurückverfolgen lassen, andere treten erst in den Räumen für den Osiris-Kult in den griechisch-römischen Tempeln auf. Die Reden sind teilweise kompiliert als Exzerpte aus bekannten osirianischen Kompositionen aus Tempel- und Totenkontext.
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