Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich VWL - Arbeitsmarktökonomik, Note: 1,3, Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven; Standort Emden, Veranstaltung: VWL, Sprache: Deutsch, Abstract: In den letzten 30 Jahren zeigt sich weltweit ein Phänomen, das zunehmend Interesse in der wissenschaftlichen Forschung und der Wirtschaftspolitik findet: Private Haushalte und Unternehmen entziehen sich in starkem Maße dem staatlichen Zugriff und damit der steuerlichen Erfassung und sozialen Abgabepflichten. „Mag man diesen Schwarzmarkt auch mit guten Gründen anprangern, seine Existenz ist ein Indiz, ein Signal dafür, dass irgend etwas auf dem offiziellen „weißen“ Markt für Arbeit nicht in Ordnung ist“. Arbeitnehmer und Arbeitgeber weichen dem Druck der Regulierungen und Abgaben aus, indem sie ihre Tätigkeiten vor der „offiziellen“ Wirtschaft verheimlichen. Professor Sinn fügt dazu an: „Die Schwarzarbeit ist der einzige Sektor, der in Deutschland trotz der allgemeinen Wirtschaftsflaute noch kräftig expandiert.“ In Deutschland stagniert die offizielle Wirtschaft, aber die Schwarzarbeit wuchs im Jahr 2003 mit einer Wachstumsrate von 5,6 Prozent. Als Ausweichwirtschaft ist die Schwarzarbeit ein Ventil gegen zu viel Staat, der die Transaktionskosten wirtschaftlichen Handelns durch zu hohe Abgaben und zu viele Regulierungen in die Höhe treibt. Sie ist als abgabe- und regulierungsfreie Ausweichwirtschaft der Gegenpol zum überregulierten Beschäftigungssystem der offiziellen Wirtschaft. Das Ziel dieser Arbeit ist eine Bestandsaufnahme der Ursachen und Auswirkungen der Schwarzarbeit. Zunächst werden die gebräuchlichen Definitionen angeführt und ein Überblick über die unterschiedlichen Erfassungsmethoden gegeben, um dann eine Quantifizierung der inoffiziellen Wirtschaft für Deutschland vorzunehmen. Im Anschluss daran werden die wichtigsten Ursachen für die Entstehung der Schwarzarbeit analysiert. Aus der Existenz und Dynamik der Schwarzarbeit ergeben sich gesamtwirtschaftliche Konsequenzen, die im anschließenden Kapitel untersucht werden. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung und versucht einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen zu geben. Diese Ausarbeitung soll primär das Phänomen der Schwarzarbeit behandeln. Teilweise kommt es jedoch vor, dass sich aufgrund fehlenden Zahlenmaterials Daten und Abbildungen nicht explizit auf die Schwarzarbeit, sondern auf die etwas weiter gefasste Schattenwirtschaft beziehen.