Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, University of Sheffield, Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Der schwarze Tod, Geißel Gottes oder Pest, egal unter welchem Namen man diese dunkle Zeit Europas anspricht, sie löst sowohl Grauen als auch eine Form makaberen Interesses aus. Keine anderen Ereignisse stellen in der Menschheitsgeschichte solche gravierenden Einschnitte dar wie epidemische Katastrophen und nicht selten gehen diese auch mit gesellschaftlichen Umbrüchen einher. Mit einer der grausamsten Heimsuchungen dieser Art, der Pest von 1348 mit speziellem Hinblick auf ihre Auswirkungen in England, befasst sich die vorliegende Arbeit. Für die Analyse eines Phänomens ist zunächst wichtig wo und in welcher Zeit dieses seinen Ursprung nahm. Die zeitliche Einordnung spielt besonders insofern eine Rolle als sie Rückschlüsse auf die Reaktion der Menschen auf die Krankheit zulässt. Betrachtet man allerdings die vorliegenden Fakten, so ergibt sich eine gewisse Diskrepanz, denn obwohl die Pest als sie 1348 auf dem europäischen Kontinent wütete schon mehr als 2500 Jahre bekannt gewesen sein sollte, regierte die Bevölkerung mit Panik und Hilflosigkeit darauf, als sei sie aus dem Nichts gekommen. Diese anscheinende Unstimmigkeit, wie auch die Frage nach der Ausbreitung über Europa und insbesondere über England soll hier ausführlich geklärt werden. Doch steht eigentlich nicht die Krankheit selbst im Mittelpunkt dieser Arbeit, sondern ihre Auswirkungen auf das Land und die Menschen. Dazu gehört selbstverständlich ein genauerer Blick auf die Situation Englands vor Ausbruch des schwarzen Todes, denn wie sollte man Veränderungen aufspüren können, wenn man die Ausgangslage nicht kennt. Ein außergewöhnlich aussagekräftiger Punkt in diesem Zusammenhang sind die Schutzmaßnahmen, die getroffen wurden, denn sie sagen viel über über den „Boden“ aus, auf den die giftige Saat fiel. Als Konsequenz daraus führt der nächste Schritt zu den unmittelbaren und langfristigen Folgen für die Gesellschaft. Abschließend soll eine Betrachtung Englands nach der Epidemie noch einmal kurz beleuchten welche Spuren sie tatsächlich hinterlassen hat, aber auch wie schnell sich das Land eigentlich erholte. Den Abschluss bildet ein Vergleich mit der darauffolgenden Pestwelle 1361 und ein weiterer Ausblick. In beträchtlichem Maß stützt sich die gesamte Darstellung dabei auf das „Chronicon Henrici Knighton vel Cnitthon Monarchi Leycestresis“ des Henry Knighton, Kanoniker der St Mary´s Abbey von Leicester, da dieses Werk als eines der Aussagekräftigsten auf diesem Gebiet zu gelten hat.