Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg (Geschichte), Veranstaltung: Krankheiten, Ärzte und Patienten im frühneuzeitlichen Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: „Es gibt, so scheint es, keine Hoffnung auf die ersehnte Rettung. Unzählige Leichenzüge seh’ ich nur, wohin ich meine Augen wende, und sie verwirren meinen Blick. Die Kirchen hallen von Klagen wider und sind mit Totenbahren gefüllt. Ohne Rücksicht auf ihren Stand liegen die Vornehmen tot neben dem gemeinen Volk. Die Seele denkt an ihre letzte Stunde, und auch ich muß mit meinem Ende rechnen. [...] Schon wird die Erde knapp für die Gräber...“1 Dieser Auszug einer zeitgenössischen Darstellung beschreibt die Hoffnungslosigkeit der Menschen die mit der großen Seuche von 1347 bis 1352 konfrontiert waren. In der heutigen Zeit geht man im allgemeinen davon aus, dass es sich bei dieser Seuche, dem sogenannten Schwarzen Tod, um die Pest gehandelt hat. Die Forschungslage ist jedoch keinesfalls eindeutig, auch unter den Wissenschaftlern besteht Uneinigkeit darüber, ob wirklich die Pest allein für den Bevölkerungskollaps im 14. Jahrhundert verantwortlich ist. 2 In dieser Arbeit wird zunächst auf das klinische Bild und auf die verschiedenen Erscheinungsformen der Pest eingegangen. Anschließend wird beschrieben, wo die Krankheit ihren Ursprung hatte, und wie sie sich über Europa ausbreiten konnte. Danach möchte ich auf zwei verschiedene Theorien der Ansteckung mit der Seuche eingehen und schließlich die Folgen für das mittelalterliche Europa beschreiben, zu denen auch die charakteristischen Begleiterscheinung der Geißlerbewegung und der Judenverfolgung gehörten. Abschließend möchte ich auf offene Fragen, nicht geklärte Probleme und Streitfragen der Wissenschaft eingehen.