Der surrealistische Maler und Bildhauer Joan Miró gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Während seine Bilder auch fast 50 Jahre nach seinem Tod weiterhin großes Interesse finden, ist über den Maler selbst und seinen Lebensweg vergleichsweise wenig bekannt. Dies überrascht kaum, denn der introvertierte Künstler führte ein zurückgezogenes Leben und mied zumeist, ganz im Gegensatz zu manchem seiner Kollegen, die große Öffentlichkeit, um im Stillen und auf seine Weise die moderne Malerei zu revolutionieren. Im vorliegenden Buch präsentiert der Autor eine romanhafte Darstellung der Biographie des Künstlers und seines Werkes, die sich eng an historische Gegebenheiten hält, und verbindet dies mit subjektiven Deutungen der Bilder und Skulpturen des Meisters. Die poetische und immer wieder surrealistische Form der Annäherung, die der Autor wählt, korrespondiert dabei mit jener Zeitströmung, die die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts und das Werk Mirós nachhaltig geprägt hat, und mit der Person des Künstlers, der für die Poesie seiner Bilder bekannt ist und der selbst zur Dichtung ein mindestens so enges Verhältnis hatte wie zur bildenden Kunst. Der Autor zeigt auf, dass die Bilder und Skulpturen Mirós, die vielen auf den ersten Blick rätselhaft und schwer zu deuten erscheinen, gleichwohl im Bezug zu verschiedenen Themenfeldern stehen, die Miró zum Teil sein Leben lang beschäftigten. Er bleibt dabei jedoch nicht stehen, sondern verbindet Mirós Kunst mit der Gegenwart und nimmt so den Leser mit auf eine Reise durch die Lebensgeschichte und das vielgestaltige Werk Mirós, die ihm den Menschen hinter den Werken näher bringt und neue Zugänge zu seiner Kunst aufzeigt.