Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Jura - Europarecht, Völkerrecht, Internationales Privatrecht, Note: 15 Punkte, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institute for Monetary and Financial Stability), Veranstaltung: Seminar zur Europäischen Bankenunion, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand dieser Arbeit ist der Einheitliche Aufsichtsmechanismus – als erste Säule der Europäischen Bankenunion – welcher in der Geschichte der europäischen Bankenaufsicht insoweit ein Novum darstellt, als erstmals weitreichende Aufsichtskompetenzen auf Unionsebene verlagert werden, die im Wesentlichen mit denen von nationalen Aufsichtsbehörden vergleichbar sind und eine direkte Aufsicht über die in der Eurozone ansässigen Institute ermöglichen. Die Arbeit richtet ihren Blick zunächst auf eine Betrachtung der Bankenaufsichtsstruktur auf nationaler sowie europäischer Ebene vor Einführung des Single Supervisory Mechanism (SSM), um das Maß der übertragenen Aufgaben deutlich zu machen. Das Fundament der folgenden Überlegungen bildet sodann die Darstellung der Notwendigkeit des SSM sowie dessen Charakterisierung anhand seiner grundlegenden Funktionsweise. Darauf aufbauend folgt eine kritische Analyse seiner inneren Organisationsstruktur sowie des Umfangs des aufsichtsrechtlichen Mandats der Europäischen Zentralbank (EZB) basierend auf der Verordnung des Rates zur Übertragung besonderer Aufgaben im Zusammenhang mit der Aufsicht über Kreditinstitute auf die Europäische Zentralbank (SSM-VO). Die Arbeit schließt mit einem Fazit inwieweit der SSM seit seinem Inkrafttreten im November 2014 erfolgreich zur Verwirklichung der Ziele der Europäischen Bankenunion beitragen konnte. Die Einrichtung der Europäischen Bankenunion bildet das Herzstück der Reformen der Finanzaufsichtsstruktur, die in Deutschland und Europa in Reaktion auf die Finanzkrise der Jahre 2007/2008 sowie die Staatsschuldenkrise der Jahre 2010 bis 2013 in Angriff genommen wurden.