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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Technische Universität Darmstadt (Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Literatur vor Gericht, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Arthur Schnitzler den Dialogzyklus Reigen 1897/98 verfasste, war er sich durchaus der Brisanz seines Dramas bewusst, welches tatsächlich vom ersten Erscheinen an für Aufsehen sorgte: „Etwas Unaufführbareres hat es noch nie gegeben“1 schrieb er 1897. Und bis zu den ersten offiziellen Aufführungen in Berlin und Wien vergingen in der Tat achtzehn…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Technische Universität Darmstadt (Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Literatur vor Gericht, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Arthur Schnitzler den Dialogzyklus Reigen 1897/98 verfasste, war er sich durchaus der Brisanz seines Dramas bewusst, welches tatsächlich vom ersten Erscheinen an für Aufsehen sorgte: „Etwas Unaufführbareres hat es noch nie gegeben“1 schrieb er 1897. Und bis zu den ersten offiziellen Aufführungen in Berlin und Wien vergingen in der Tat achtzehn Jahre. Diese Inszenierungen waren stets begleitet von Tumulten, Aufführungsverboten und Prozessen – der Reigen schrieb Zensurgeschichte. Am Ende verbot Schnitzler selbst weitere Aufführungen, und sein Sohn Heinrich Schnitzler hielt bis 1982 an diesem Verbot fest. Die vorliegende Arbeit untersucht die Geschichte eines Dramas, in dem zehnfach intime Zusammenkünfte untersucht werden, ohne dass der Geschlechtsakt selbst im Text dargestellt werden würde: Er wird nicht gezeigt, die Dialoge führen nahe heran, die Gedankenstriche – ebenso das black oder ein Zwischenvorhang auf der Bühne – verhüllen jedoch stets die eigentlich anstößige Handlung. Um die dennoch existierende Brisanz des Reigen sichtbar machen zu können, ist es neben der Aufarbeitung der Prozessgeschichte auch notwendig, die politischen, gesellschaftlichen und moralischen Hintergründe zur Zeit seines Erscheinens zu analysieren, da ein Skandal wie jener um den Reigen monokausal nicht zu erklären ist. Im folgenden wird die vorliegende Arbeit Schnitzlers Drama vorstellen und die darin enthaltene skandalösen Elemente erläutern. Zudem ist es unabdingbar, die Wiener Gesellschaft der Jahrhundertwende zu betrachten, um die Rezeptions- und Prozessgeschichte des Reigen darstellen und auslegen zu können. 1 zitiert nach: Pfoser, Alfred, Pfoser-Schewig, Kristina, Renner, Gerhard. Schnitzlers >Reigen<. Band 1: Der Skandal. 1993, Frankfurt a. M.: Fischer, S. 49