Telemachos, Sohn des Odysseus, ist erst etwa ein Jahr alt, als sein Vater zum Krieg gegen Troja aufbricht. Jahre später, Telemachos ist nun 11, ist er jedoch noch immer nicht zurückgekehrt - und das, obwohl der Krieg längst vorüber ist. Niemand weiß, wohin Odysseus verschwunden ist, weshalb langsam
Unruhe am königlichen Hof entsteht. Vielen scheint es nicht länger verantwortbar, dass Ithaka noch…mehrTelemachos, Sohn des Odysseus, ist erst etwa ein Jahr alt, als sein Vater zum Krieg gegen Troja aufbricht. Jahre später, Telemachos ist nun 11, ist er jedoch noch immer nicht zurückgekehrt - und das, obwohl der Krieg längst vorüber ist. Niemand weiß, wohin Odysseus verschwunden ist, weshalb langsam Unruhe am königlichen Hof entsteht. Vielen scheint es nicht länger verantwortbar, dass Ithaka noch länger ohne Herrscher bleiben und von Odysseus' Frau regiert werden soll. Doch Telemachos selbst ist in ihren Augen zu jung und unerfahren, um den Thron zu besteigen.
Kindgerecht und doch sehr nah am Original wird hier die Geschichte des jungen Telemachos aufgearbeitet, der ohne seinen Vater aufwachsen muss und sich plötzlich mit der harten Realität und den Machtkämpfen um den Thron Ithakas konfrontiert sieht. Telemachos hält, anders als die anderen Jungen und Männer um hin herum, nicht viel von Krieg und Gewalt, weshalb sie ihm meist nicht den Respekt entgegenbringen, der ihm als Königssohn gebührt. So hat er eine nicht ganz einfache Jugend, in der er immer wieder der Schikane anderer ausgesetzt ist und zugleich um die Ehre seiner Mutter fürchten muss, die sich aus zahlreichen Freiern einen neuen Mann erwählen soll, um so Ithaka einen neuen König zu schenken. Dabei ist Telemachos sich sicher: sein Vater lebt, er wird wiederkommen. Das muss er einfach. Bestärkt wird er in dieser Hoffnung von seiner Kinderfrau Eurykleia, die Odysses' Abenteuer in ihren Träumen sieht und dem Jungen davon berichtet. So wird wie nebenbei auch ein Teil der Odyssee in die Handlung miteingeflochten und ermöglicht einen schönen, umfangreichen Einblick in die griechische Mythologie.
Das Buch ist, denke ich, für "ältere" Kinder gedacht, da es durchaus auch einnige gewaltsamere Szenen gibt (die sich aber in Grenzen halten). Ich denke, die optimale Zielgruppe sind Kinder ab etwa 10 Jahren. Aber auch als Erwachsener ist "Der Sohn des Odysseus" wunderbar zu lesen, da er durchaus einiges an Wissen vermittelt und zudem sprachlich auf einem recht hohen Niveau verfasst ist. Besonders hervorzuheben sind auch die vielen Illustrationen, die sich immer wieder im Buch finden und die Geschichte etwas auflockern. Gegen Ende hat sich die Geschichte stellenweise ein klein wenig gezogen, da mich das Buch aber ansonsten vollkommen überzeugt hat, sehe ich da gerne drüber hinweg und empfehle es sehr gerne weiter an alle, die ein wenig in die griechische Mythologie eintauchen möchten.