Diese erste Studie des bedeutenden Germanisten Herman Meyer, die 1943 in Amsterdam erschien, gilt heute als mustergültige stoffgeschichtliche Untersuchung. Eine in vielfachen Variationen wiederkehrende literarische Figur, der >Sonderling<, wird so einleuchtend und prägnant zum jeweiligen kulturellen Hintergrund in Beziehung gesetzt, daß sie gleichsam ein Eigenleben gewinnt. Meyer vermag zu zeigen, daß der Sonderling in seinen wechselnden Ausprägungen die allmähliche Entfaltung und Verästelung des modernen Individualismus genau widerspiegelt. Meyer geht chronologisch vor und bezieht auch die Weltliteratur mit ein. Er vermeidet jedoch bloße Aufzählung ebenso wie methodische Abstraktion. Die Studie ist deshalb, wie alle Arbeiten Meyers, auch ohne umfassende Kenntnis der erwähnten Figuren und Werke mühelos lesbar. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
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