Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Weltgeschichte - Altertum, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Historisches Seminar), Veranstaltung: Princeps und Imperium Romanum: Probleme der Augusteischen Außen- und Reichspolitik, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist der Spanienfeldzug des Augustus gegen die Stämme der Asturer und Kantabrer im Nordwesten der Iberischen Halbinsel 28 bis 19. Besonderes Augenmerk liegt auf den Jahren 26 bis 25, während derer der Princeps den Feldzug persönlich anführte. Die uns überlieferten Quellen machen nur spärliche Angaben zu den Gründen, aus denen Augustus den Feldzug gegen Asturer und Kantabrer unternahm. Da, wie gezeigt werden soll, eine Verortung des Feldzuges allein im außenpolitischen Kontext unzureichend scheint, soll der Fokus dieser Untersuchung auf der Frage nach einem Zusammenhang zwischen dem spanischen Feldzug und den innenpolitischen Ereignissen des Jahres 27 liegen. Augustus gab damals die res publica an Senat und Volk von Rom zurück und übernahm im Rahmen einer Neuordnung des Staates einen Schutzauftrag über noch nicht befriedete Provinzen. Zur selben Zeit erwuchsen ihm Konkurrenten aus dem Adel, so dass er sich um die Festigung seiner herausgehobenen Stellung im Staat bemühen musste. Der Betrachtungsweise dieser Arbeit widerspricht, was Augustus selbst in seiner Autobiographie über den Spanienfeldzug verkünden ließ. Er rechtfertigt seine Taten auf eine Art und Weise, die eine im außenpolitischen Bereich isolierte Betrachtung des Gegenstandes nahelegt: "Omnium provinciarum populi Romani, quibus finitimae fuerunt gentes quae non parerent imperio nostro, fines auxi. Gallias et Hispanias provincias (…) pacavi." Im Folgenden soll der Frage nachgegangen werden, ob der spanische Feldzug des Augustus Teil einer groß angelegten außenpolitischen Konzeption, die seiner Reichspolitik zu Grunde lag, war, oder ob er ihn als Instrument der Etablierung seiner Herrschaft im Innern führte.