Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,0, Universität Mannheim, Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Anlässlich vieler Diskussionen, was man unter Kino zu verstehen hat, das heiß t was wir unter wissenschaftlicher Betrachtungsweise des ,Apparates' Kino zu erwarten haben, nämlich die Multimedialität des "kinematographischen Spektakels"1, erscheint es angebracht, essentielle kunsttheoretische Betrachtungen des Dispositivs anhand des wohl am kinospezifischsten Mediums, des Filmes, einzubeziehen. Da wir es beim Film mit einer Reihe verschiedener Mittel (Bild, Sprache, Geräusche) zu tun haben - zumindest seit der Erfindung des Tonfilmes - nämlich mit einer "Verkopplung der künstlerische n Mittel"2 (eben Bild mit Ton/Sprache) - ist es von großer Bedeutung, eine der wohl wichtigsten Schriften des 18. Jahrhunderts (zumindest was die ästhetischen Diskussionen der damaligen Zeit angeht), Gotthold Ephraim Lessings ,Laokoon'3, als eine Art Maßstab und Analyseverfahren zur Untersuchung heranzuziehen. Einen interessanten Ansatzpunkt zur kunsthistorischen oder kunsttheoretischen Untersuchung der filmischen Kunst bietet Rudolf Arnheims Aufsatz ,Neuer Laokoon', in dem er versucht, die wie oben schon genannte Kopplung von künstlerischen Mitteln anhand des Sprechfilms zu untersuchen. Ziel dieser Arbeit soll es nun sein, anhand Lessings kunsttheoretischer Schrift ,Laokoon' und Arnheims Aufsatz ,Neuer Laokoon', die Eigenheiten der Kunst, im Speziellen des Bildes (oder der "Malerei" wie Lessing sie bezeichnet4) und der Sprache als poetische Kunst (bei Lessing "Poesie") aufzuzeigen und sie auf den Sprechfilm anzuwenden, so wie Arnheim es tut, um die Frage nach der Gültigkeit von Lessings Regeln für neuere Kunst (wie eben der Sprechfilm) zu prüfen und somit den künstlerischen Anspruch des Sprechfilmes zu klären: Entsteht durch die Realisierung des Sprechfilms und der damit verbundenen Kopplung der künstlerischen Mittel Bild und Sprache ein ,neuer Laokoon'? Zunächst soll ein kurzer historischer Abriss Klarheit über die Figur des Laokoon bringen und Lessings Werk sowie Arnheims Aufsatz kurz vorgestellt werden. Danach sollen die Kernpunkte und die ästhetischen Auffassungen über Kunst geklärt, erläutert und in Bezug zum Sprechfilm gesetzt werden, um die Bedeutsamkeit von Lessings Werk zu klären.
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