Masterarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 2,0, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit wird sich mit der Frage beschäftigen, welche Bedeutung die Freiheit für die naturalistische Anthropologie ausübt und wie dies im Staat nach Spinoza erreicht wird. Dafür wird zunächst auf die Menschen im natürlichen Recht, das heißt außerhalb des Staates, so wie alle Lebewesen in der Natur bestehen, eingegangen. Nur dann kann erklärt werden, wieso sie Gemeinden bilden und welche Vorteile sie daraus ziehen, denn ohne eine Gemeinde kann kein Staat gegründet werden. Dann wird das Verhältnis zwischen Staat und Religion näher erläutert, denn auch der Glaube spielt bei Spinozas Werken eine große Rolle. Was ist der Zweck des Staates? Im Grunde ist dies eine sehr banale Fragestellung, die viele mit denselben Antworten abfertigen würden: Es geht um Sicherheit, Gesetze, Regeln, Schutz und dergleichen. Und wie erreicht man das? Hier wird es schon etwas schwieriger, die Frage zu beantworten, denn schon seit Anbeginn der Zeit sind Staaten entstanden und alle haben eine andere Geschichte. Manche eroberten, andere gründeten und wiederum andere übernahmen und führten die Politik weiter. Politiker hätten wahrscheinlich eine genaue Antwort zu der Frage, wie ein guter Staat aussehen sollte, Philosophen hingegen denken mehr theoretisch als praktisch. Schon oft haben sich in der Vergangenheit viele berühmte Philosophen mit der Staatsgründung befasst und sich dabei nicht nur mit der Frage beschäftigt, wie ein sicherer und starker Staat entstehen kann, sondern auch, wie die Bürger die Glückseligkeit darin finden. Einer dieser vielen Philosophen ist Baruch de Spinoza, welcher 1632 als Sohn einer aus Portugal wegen religiöser Unterdrückung geflüchteten jüdischen Familie in Amsterdam zur Welt kam. Er verfasste Schriften, welche sich mit seiner Ideologie eines guten Staates auseinandersetzen und stellt genau dar, wie nicht nur der Staat an sich funktionieren muss, sondern auch die Bürger, die diesen bewohnen. Wichtig hierbei zu wissen ist, dass Spinoza nicht nur theoretische Überlegungen wiedergibt, sondern eine dem Geiste des Menschen am besten entsprechenden Staatsform verfasst und auf seinen Beobachtungen heraus die Demokratietheorie entwickelt. Seine ganze Philosophie versucht das Wirken und die Wirksamkeit von Mächten, einzelnen Körpern, Dingen, Personen, Institutionen oder von Ideen, Vorstellungen und Affekten zu beschreiben.