Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Geschichte des Mittelalters), Veranstaltung: Proseminar: Die Hoftage Friedrich Barbarossas, Sprache: Deutsch, Abstract: Den Ereignissen des Hoftags in Besançon schenkten deutsche Historiker bereits in der älteren Geschichtsforschung ihr besonderes Interesse. Hier kommt der Konflikt zwischen Papst und Kaiser, der sich bereits in den Jahren vor 1157, u. a. in Sutri 1155, herauskristallisiert hat, offen zum Ausbruch. Dieses angespannte Verhältnis entstand durch die unterschiedliche Auffassung beider von der Legitimation weltlicher und geistlicher Macht. Dabei ist umstritten, wie das Verhalten der Handlungsträger auf dem Reichstag 1157 in Burgund zu bewerten ist. In der älteren deutschen Forschung nahm man zunächst an, Papst Hadrian IV. habe mit seinem den Streit auf dem Reichstag auslösenden Brief an den Kaiser die Freilassung des Bischofs Eskils von Lund erreichen wollen. Dem entgegen stellt H. Schrörs die Beanstandung der Gefangennahme Eskils von Lund nur als vordergründigen Zweck des Briefes dar. E. Otto folgt diesem, indem er in dem Brief ebenfalls einen Vorwand des Papstes zu erkennen glaubt. Er geht davon aus, der Papst habe in dem Brief den Kaiser zurechtweisen und zu einem Zusammenwirken mit der Kirche ermahnen wollen. Spätere Historiker, v. a. W. Heinemeyer, vertiefen diese Thesen. Die folgende Arbeit wird die Handlungsweise der politischen Akteure auf dem Hoftag von Besançon darstellen. Es soll besonders der Frage nachgegangen werden, inwieweit der Streit vom Papst provoziert wurde, um seinen Machtanspruch geltend zu machen. Dabei wird untersucht werden, ob der Dolmetscher Rainald von Dassel durch seine bewusst scharfe Übersetzung den Streit auslöste und welche Rolle das Verhalten der Legaten dabei spielte.