Nachdem ich beim zweiten Band „Die Katastrophe“ dachte, dass dieser Band nicht mehr zu toppen wäre, hat mich Krystyna Kuhn mit „Der Sturm“ enorm überrascht, denn dieser Band ist noch besser.
Allerdings hatte ich am Anfang so meine Zweifel, als ich gesehen habe, aus welcher Sicht dieses Buch
geschrieben wurde.
Die Hauptfiguren sind diesmal Chris und Debbie.
Beide waren für mich seit dem ersten…mehrNachdem ich beim zweiten Band „Die Katastrophe“ dachte, dass dieser Band nicht mehr zu toppen wäre, hat mich Krystyna Kuhn mit „Der Sturm“ enorm überrascht, denn dieser Band ist noch besser.
Allerdings hatte ich am Anfang so meine Zweifel, als ich gesehen habe, aus welcher Sicht dieses Buch geschrieben wurde.
Die Hauptfiguren sind diesmal Chris und Debbie.
Beide waren für mich seit dem ersten Band eher Störenfriede und unsympathisch. Während Chris immer den arroganten Unnahbaren gespielt hat und Debbie grundsätzlich alles und jeden genervt hat, habe ich zunächst nicht viel von dem Buch erwartet.
Doch dann wurde ich doch von den Charakteren mitgerissen.
Da man bislang nicht viel von Chris erfahren konnte, war ich auf ihn besonders gespannt, denn dieses unnahbare Image konnte ich ihm spätestens seit dem zweiten Band nicht mehr so ganz abkaufen.
Während er auch hier weiterhin nach außen hin den Coolen spielt, lernt man sehr viel von seinen teils wirren Gedanken kennen.
Man merkt ihm an, wie sehr er Julia liebt und wie ernst er es mit ihr meint. Da er in der Vegangenheit bereits viele Fehler bei Frauen machte, will er es diesmal unbedingt besser machen. Dabei ist ihm jedes Mittel recht und er verliert auch oft sein Ziel vor Augen. Denn statt Julia glücklich zu machen, verschreckt er sie mit seiner unbegründeten Eifersucht immer wieder.
Sein Verhältnis zu seinen Eltern spielt hierbei eine große Rolle.
Während er bei seiner Mutter sehr schnell Verantwortung zeigen musste, ist sein Verhältnis zu seinem Vater sehr gespalten gewesen.
Debbie bleibt allerdings unsympathisch.
Als Leser merkt man schnell, dass etwas mit ihr nicht stimmt und mehr dahinter steckt als die reine Eifersucht auf ihr gesamtes Umfeld. Ihr Leben besteht nahezu aus Medikamenten, Fressattacken und Listen, die sie für alles und jeden erstellt.
Aber auch ihre Neugier auf das Leben der anderen Studenten ist grenzenlos. Sie will zuende bringen, was Angela Finder im ersten Band angefangen hat: Alles über jeden zu erfahren.
So schafft sie es sogar, sich in das Netzwerk des College reinzuhacken und erhält von jeder Email, die jemand bekommt, eine Kopie.
Zu niemanden hat sie ein wirklich gutes Verhältnis, lediglich Rose ist die Einzige, die Debbie noch nicht ganz aufgegeben hat.
Ihr Verhältnis zu ihren Eltern und ihrer Schwester Alice gilt ebenfalls als schwierig. Vor allem ihr Stiefvater ist ihr ein Dorn im Auge und kommt immer wieder in ihren Hasslisten vor.
Nachdem man bereits einiges über die Umgebung erfahren durfte, darf man hier einen genaueren Einblick in das Collegegebäude erhaschen. Das Gebäude ist weitaus komplexer, als man zunächst dachte. Durch die Kälte und dem spärlichen Licht wirkt das College eher wie ein Geisterschloss. Vor allem bei den Kellerräumen hatte ich eine Gänsehaut.
Auch hier wird wieder einmal bewiesen, das „Das Tal“ viel mehr als nur ein Jugendbuch ist.
In „Der Sturm“ werden viele offene Fragen beantwortet und einige Geheimnisse gelüftet, allerdings kommen nach dem Lesen neue Fragen auf, die unbeantwortet bleiben.
Krystyna Kuhn hat ein unglaubliches Talent dafür, den Leser an sich zu binden.
Im Buch heißt es, dass das Tal ein Ort ist, von dem man nicht loskommt. So geht es auch mir, denn wer einmal in die Geschehnisse des Tals eintauchen durfte, will immer wieder etwas neues erfahren.
Die Covergestaltug ist wie bei den Vorgängern schlicht, aber sehr passend. Lediglich die Farbe des Collegegebäudes hat sich verändert. Hier ist es diesmal in Orange eingetaucht.
Auch der Klappentext liest sich spannend und lässt erahnen, was einem erwartet.
Ich kann den vierten Band kaum noch abwarten. Ich bin sehr gespannt, wie es mit den Studenten weitergeht. Da der vierte Band „Die Prophezeiung“ allerdings erst im Frühjahr 2011 erscheinen wird, werde ich mich zunächst mit anderen Thriller von Frau Kuhn beschäftigen.
Absolut empfehlenswert mit großem Suchtfaktor!