Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 2,0, Technische Universität Dresden (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Seminar : Die Deutsche Demokratische Republik, Sprache: Deutsch, Abstract: (...) Ulbricht isolierte sich immer mehr, sowohl bei den sowjetischen Machtha-bern als auch bei den eigenen Parteigenossen, während Honecker Gegner der Ulbricht’schen Politik um sich sammelte und sich am Ende auch der Unterstützung bzw. Billigung der Sowje-tunion sicher sein konnte. Allerdings unterlag die Wachablösung von Partei- und Staatsführung in der so genannten Diktatur des Proletariats ungeschriebenen Gesetzen. Es waren weder Mehr-heitsverhältnisse noch Sympathien von Bedeutung. Ausschlaggebend war hingegen, dass der „Kronprinz“ vom Apparat der Partei geprägt und geformt worden war, als prinzipienfest im Sinne des marxistisch-leninistischen Dogmas galt und sich im Umgang mit der Macht bereits bewährt hatte.1 Diese Hausarbeit zielt darauf ab, den Prozess der Ablösung Ulbrichts und die damit einher-gehende Stärkung der Position Honeckers zu untersuchen. Dabei müssen Schwerpunkte gesetzt werden, weil der Rahmen sonst gesprengt werden würde. Zunächst wird das politische Wirken Walter Ulbrichts bis 1961 untersucht. Hier musste eine Zäsur gesetzt werden und das Jahr 1961 kann als solche gesehen werden, da der Mauerbau ein „neues Zeitalter“ in der DDR-Entwicklung einläutete und Ulbrichts Position nach dem Krisenjahr 1953 wieder gefestigt war. Wichtig ist die Betrachtung von Ulbrichts politischer Tätigkeit, weil dies seine besondere Posi-tion in der SED, aber auch in Moskau erklärt. Allerdings wurden auch hier Schwerpunkte ge-setzt. Die folgenden Jahre nach 1961 sollen aber im Zusammenhang mit der allmählichen Ablö-sung Ulbrichts intensiver betrachtet werden. Im zweiten Kapitel soll Erich Honeckers Karriere als Ulbrichts „Kronprinz“ untersucht werden. Dabei soll der Einfluss Ulbrichts auf eben diese berücksichtigt werden. Es wird aber auch untersucht, inwiefern die Beziehungen zwischen bei-den Politikern so harmonisch waren, wie es propagandiert wurde. Anschließend werden Ent-fremdungstendenzen betrachtet, die sich im Laufe der letzten Jahre Ulbrichts deutlich aufzeig-ten: zwischen ihm und der Breschnew-Führung, dem Politbüro und den Parteigenossen sowie in Bezug auf die Deutschlandpolitik. Der Prozess der Ablösung war mit dem Jahre 1971 und der Aufgabe der Ämter noch nicht beendet. Das Politbüro arbeitete weiter daran, Ulbricht in Miss-kredit zu bringen und ihn politisch mundtot zu machen. Das soll im fünften Kapitel untersucht werden, bevor in der Schlussbetrachtung Resümee gezogen werden soll