Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Neuzeit (ca. 1350-1600), Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft), Veranstaltung: Spinoza: eine Zyklentheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Regel und historisches Beispiel bei Spinoza sind, so die zentrale These dieses Aufsatz, ontologisch kongruent, epistemologisch korrespondierend. Spinoza hegt ebenso wenig die verkürzte Auffassung von einer reinen Veranschaulichungsfunktion des Beispiels wie die Annahme seiner prinzipiellen Austauschbarkeit, da für ihn ein ontologisch vorgängiger Zusammenhang von Regel und Beispiel besteht, wie unter dem zweiten Oberpunkt gezeigt wird. Im Anschluss daran verorte ich das historische Beispiel in der Erkenntnistheorie der "Ethica" und leite seine Erkenntnis stiftende Funktion von seinen Aufgaben an dieser Systemstelle her. Der Anstoß zur Selbstreflexion, der vom Beispiel ausgeht, ergibt sich dabei aus dieser seiner Position, an der es als Substitut der sinnlichen Wahrnehmung fungiert. Das, was es als konstruktiven Kerngedanken hier herauszuarbeiten gilt, nämlich dass Spinoza in seiner politischen Theorie von einem unausgesprochenen Konzept des Beispiels ausgeht als über dessen Selbstreflexivität Erkenntnis ermöglichend, wird durch die abschließende Betrachtung des Beispiels, losgelöst aus dem Kontext der Systemphilosophie Spinozas, bestätigt, zumal das Beispiel in seiner Vollzugsform - kantisch gesprochen - bestimmende und reflektierende Urteilskraft in Tätigkeit auf sich vereint.