Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Sprache: Deutsch, Abstract: „Welsh Cob - Pimpfohlen auf Anfrage erhältlich. Nehme gerne SMG auf. FAs von Fremden werden abgelehnt. Momentan kein Pimp-Service. Nur Pferde in Auktionen/PVs sind zu verkaufen…“ Wie hier zitiert, erscheinen diese Sätze wohl den meisten unverständlich. Und doch ist dies ein Auszug aus einem Text, mit dem eine bestimmte Funktion erfüllt werden soll und der sinnvoll ist - nur nicht für jeden. Es handelt sich um einen Textausschnitt aus dem Online-Spiel mit dem Namen „Howrse“, welches seinen Mitspielern ermöglicht, virtuell eigene Pferde zu pflegen, zu trainieren und zu züchten. Wer nun nicht Mitglied ist und dieses Spiel nicht kennt, wird mit Äußerungen wie „Pimpfohlen“ oder Abkürzungen wie „PVs“ nichts anfangen können. Textinterne Merkmale haben sich scheinbar an den Kontext des Online-Spieles, allgemein an die textexternen Merkmale angepasst, sodass der Text nur innerhalb dieses Kontextes verstanden werden kann und auch nur dort seine Funktion erfüllt. Diese Feststellung ist in der Textlinguistik nichts Neues und kann mithilfe des systemtheoretischen Ansatzes ausgeführt und näher erläutert werden. Dabei haben textexterne Merkmale wie Kommunikationsbereich und Textfunktion Auswirkung auf die textinternen Merkmale wie Thema und Stil. Speziell in dieser Arbeit soll ein bestimmter Text innerhalb des Spieles auf diese Merkmale untersucht und systemtheoretisch nach Luhmann eingeordnet werden. Warum hat sich dieser Text in diesem Online-Spiel entwickelt, welche Funktion besitzt er und wie drückt diese sich im Stil des Textes aus? Dafür sollen zunächst das Online-Spiel an sich und der zu untersuchende Text näher beschrieben werden. Anschließend werden Begrifflichkeiten des systemtheoretischen Ansatzes und der Textlinguistik erläutert und auf das Textbeispiel angewandt, um darauf aufbauend die Merkmale des Textes untersuchen zu können.