Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut der Politikwissenschaft), Veranstaltung: Politische Systeme, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll untersucht werden, inwiefern die Verfassungsmütter und Verfassungsväter sich bei der Ausarbeitung des Grundgesetzes an der Vergangenheit orientierten. Einhergehend wird geklärt, ob die Weimarer Reichsverfassung eine Grundlage des neuen politischen Kapitels Deutschlands darstellte oder als ein Gegenpol beim Erstellen politischer Gesetze diente. Um die Prozesse und Lehren der Politik in den Nachkriegsjahren wirksamer beurteilen zu können, wird im Folgenden auf die Begriffe des Systemwechsels und der Verfassung näher eingegangen. Infolgedessen werden auch die einzelnen Transformationsphasen erläutert. Die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 führte zu der Beendigung des Zweiten Weltkrieges in Europa. Die Nachkriegszeit brachte nicht nur einen wirtschaftlichen und sozialen Missstand mit sich, sondern führte auch eine ungeklärte politische Lage herbei. Die zuvor zwölf Jahre etablierte Führerdiktatur in Deutschland fand mit dem Tod Hitlers einen Hingang. Die Frage der politischen Zukunft bestärkte den Unfrieden zwischen den Westmächten und der Sowjetunion. Um in Deutschland eine bestmögliche nationale Politik neu aufbauen zu können, fanden Gespräche und Diskussionen in den Jahren 1945 bis 1949 statt, welche Lehren man aus dem Nationalsozialismus, aber auch aus der zuvor gescheiterten Weimarer Republik samt ihrer Weimarer Reichsverfassung schließen kann. Das Ausspielen der Weimarer Reichsverfassung mit dem Ergebnis der Machtübernahme einer extremistischen Partei führte dazu, dass die Verfassungsväter und -mütter eine Neugestaltung der Funktionen politischer Akteure im Grundgesetz zur Stabilisierung der Regierung verfasst haben.