In epistemologisch-phänomenologischer Hinsicht wird in diesem Buch der singuläre Zusammenhang von Wissen/Wahrheit in der analytisch-therapeutischen Praxis untersucht, die keinem vorgegebenen lebensweltlichen Diskurs mehr folgen kann. Die Veränderung des Patienten besteht in einem bisher ganz "neuen Sinn" für ihn, der Effekte zeitigt, die sich nicht mehr zu einer allgemeinen Theorie oder Ideologie verfestigen lassen. Insofern folgt die vorliegende Arbeit der grundsätzlichen Intention, wie ein "Wahrheitsdiskurs" überhaupt beschaffen sein kann, der nicht mehr den klassischen Vorgaben von Ontologie, Logik oder Historie unterliegt. Angesichts unserer kulturellen Situation wird damit über Therapie/Analyse hinaus eine praktisch-philosophische Diskussion angestoßen, der auch in allgemein ethischer wie lebensphänomenologischer Hinsicht eine nicht unbedeutende Relevanz zukommen dürfte.