Ich möchte so gern so viel mehr Neues von Martin und dem Tod!
Der Klappentext trifft es bei diesem Titel ausnahmsweise mal auf den Punkt! Martins Freundschaft zum Tod ist außergewöhnlich, aber Sebastian Niedlich schafft es, sie weder lächerlich noch langweilig zu gestalten. Mehr noch – ich
empfinde die Geschichten immer als sehr bereichernd und auch tröstlich. Ich habe den Autor für mich kurz…mehrIch möchte so gern so viel mehr Neues von Martin und dem Tod!
Der Klappentext trifft es bei diesem Titel ausnahmsweise mal auf den Punkt! Martins Freundschaft zum Tod ist außergewöhnlich, aber Sebastian Niedlich schafft es, sie weder lächerlich noch langweilig zu gestalten. Mehr noch – ich empfinde die Geschichten immer als sehr bereichernd und auch tröstlich. Ich habe den Autor für mich kurz nach dem Tod meiner Mutter entdeckt. Seine Bücher nehmen den Schmerz nicht komplett, aber sie ermöglichen einen anderen Blick auf den Verlust eines Menschen.
In „Der Tod, der Hase, die Unsinkbare und ich“ kommt zum Trost und Humor noch eine neue Komponente dazu – Geschichtswissen. Der Teil um die Titanic ist nicht in dem Sinne witzig, wie die Texte sonst sind. Ja, es ist ein feiner Humor darin versteckt, aber auch ganz viel Gefühl. Die wahre Geschichte der Violet Jessop ist sehr interessant und auch spannend – fast unglaublich, was diese Frau alles überlebte! Kein Wunder, dass der Tod sie nicht vergessen kann und ein bisschen verliebt in sie ist.
Die Geschichte um den Osterhasen ist – auch wenn sie auf der Kinderkrebsstation spielt – wunderbar Niedlich-witzig! Dass ausgerechnet ein Mann im Hasenkostüm Martins Weltanschauung dermaßen ins Wanken bringen kann, was daraus entsteht und wie Martin damit umgeht, ist erfrischend anders und unerwartet.
Martin und der Tod sind so geniale Figuren, dass ich davon viel, viel mehr möchte. Ich bekomme von den beiden einfach nie genug. Die Situationen, in die beide geraten, sind seltsamer Weise nie absurd, sondern tatsächlich denkbar. Dabei entwickeln sich Dialoge, die einfach klasse sind. Martins Art, immer mal wieder einen ironischen (oder auch sarkastischen) Satz einzustreuen, ist sein Weg, mit all dem umzugehen (auch für ihn ist es noch immer nicht „normal“, den Tod als Freund zu haben), nervt den Tod hin und wieder dann aber doch. Klar!
Dieses Buch ist anders, als „Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens“, aber doch ganz im Stil von Niedlich. Mich hat es getröstet, zum Lachen gebracht und nachdenklich gemacht. Aber vor allem hat es mich wunderbar unterhalten, trotz oder gerade aufgrund seiner Kürze. Ganz klare fünf Sterne!