Mehr solcher Bücher!
Die Mutter von Vivek findet ihren Sohn eines Tages tot auf der Veranda ihres Hauses. Er ist in bunten Stoff eingewickelt und sie begibt sich auf die Suche nach den Hintergründen zu seinem Tod und auch auf die Suche nach der „wahren Identität“ ihres Kindes. Dabei muss sie
feststellen, dass sie ihren Sohn nie wirklich gekannt und gesehen hat, wer er ist.
Vivek, der in…mehrMehr solcher Bücher!
Die Mutter von Vivek findet ihren Sohn eines Tages tot auf der Veranda ihres Hauses. Er ist in bunten Stoff eingewickelt und sie begibt sich auf die Suche nach den Hintergründen zu seinem Tod und auch auf die Suche nach der „wahren Identität“ ihres Kindes. Dabei muss sie feststellen, dass sie ihren Sohn nie wirklich gekannt und gesehen hat, wer er ist.
Vivek, der in Südnigeria in den Neunzigerjahren aufwächst, hat einen strengen Vater und eine sehr liebevolle Mutter. Die politische Situation im Land ist angespannt und die Gesellschaft bringt kein Verständnis für Menschen wie Vivek auf. Seine engste Bezugsperson, Cousin Osita, und einige Freundinnen sind die einzigen, die ihn irgendwann so wahrnehmen, wie er ist und ihn unterstützen...
WOW!!! Was für ein Buch. Die Autorin Akwaeke Emezi hat hier wirklich ein Meisterwerk geschaffen!! Sie behandelt in diesem Buch sehr schwere Themen wie die Suche nach sich selbst, innere Zerrissenheit, Ohnmacht, Akzeptanz des “Andersseins“ und vieles mehr. Dies alles vor dem Hintergrund der nigerianischen Kultur und Denkweise. Sie schafft dies mit unglaublichem Feingefühl.
Erzählt wird Viveks Geschichte durch Rückblicke der verschiedenen Protagonisten, die nach und nach von seinem Leben bis hin zu den tragischen Ereignissen berichten, die zu seinem Tod führen.
Mit einer unfassbar fesselnden und wundervollen Gabe für Sprache und Erzählweise wird das Buch so zu einem absoluten Genuss, obwohl es wirklich traurig ist. Auch die deutsche Übersetzung von Anabelle Assaf ist wahnsinnig toll gelungen und sollte hier noch mal hervorgehoben werden. Denn bei all den Genderbegrifflichkeiten, bedarf es auch hierfür viel Können und Gespür.
Dieses Buch hat mich zutiefst bewegt und wird noch lange in mir nachhallen. Es sollte jeden zum Nachdenken über den Umgang mit vermeintlich „Anderen“ bewegen und ich kann es uneingeschränkt jedem Empfehlen!!
Die Welt braucht mehr solcher Bücher!