Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europas - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, , Sprache: Deutsch, Abstract: Anhand der Rede des damaligen Bundestagspräsidenten Philipp Jenninger zur 50. Jährung der Reichsprogromnacht soll in dieser Arbeit der Topos der Gedenkrede aus sprachgeschichtlicher Sicht betrachtet werden. Dabei sind mehrere Arbeitsschritte nötig. Zum einen soll die Rede in ihrem geschichtlichen Kontext des Jahres 1988 untersucht werden. Des Weiteren soll versucht werden zu klären, welche sprachli-chen und rhetorischen Mittel in dieser verwendet wurden, um Aufschluss und Erklä-rungen darüber zu geben, inwieweit ihre verheerenden Folgen für den Vortragenden auf rhetorische Fehltritte zurückzuführen sind. Die Rede Jenningers eignet sich au-ßerdem besonders um gesellschaftliche Auswirkungen von politischen Reden zu a-nalysieren. Schließlich wird sie der des damaligen Bundespräsidenten Weizsäcker zum 40. Jahrestag des Kriegsendes im Deutschen Bundestag gegenübergestellt, um rhetorische Unterschiede herauszuarbeiten. Es ist nötig an dieser Stelle textsorten-adäquat zu arbeiten da andere politische Reden, wie solche auf Wahlkampfveran-staltungen oder in Sitzungen des Bundestages eine vollkommen andere Zielsetzung haben. Diese zielen zumeist auf Identifikationsstiftung bei den Anhängern der eige-nen Partei und den Wählern, wohingegen politische Gedenkreden eine Person oder ein Geschehen in Erinnerung bringen oder halten sollen.