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Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Romanische Philologie), Veranstaltung: Infâmes: Fleurs du mal und Divina Commedia, Sprache: Deutsch, Abstract: „Und ich gestehe, dass diese ‚Nachrichten-Novellen‘, die plötzlich aus einem Schweigen von zweieinhalb Jahrhunderten aufgestanden sind, mehr Fasern in mir aufgerüttelt haben als das, was man gewöhnlich die Literatur nennt […]“. So äußert sich Michel Foucault in „Das Leben der infamen Menschen“ über die Ruhmlosen, die Ausgeschlossenen und nimmt diese in…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Romanische Philologie), Veranstaltung: Infâmes: Fleurs du mal und Divina Commedia, Sprache: Deutsch, Abstract: „Und ich gestehe, dass diese ‚Nachrichten-Novellen‘, die plötzlich aus einem Schweigen von zweieinhalb Jahrhunderten aufgestanden sind, mehr Fasern in mir aufgerüttelt haben als das, was man gewöhnlich die Literatur nennt […]“. So äußert sich Michel Foucault in „Das Leben der infamen Menschen“ über die Ruhmlosen, die Ausgeschlossenen und nimmt diese in seinen Diskurs auf. Um Ausschluss, Belebung und Einschluss geht es auch bei Baudelaire in vielen Gedichten von Les Fleurs du mal. Foucault hatte vor, Dokumente aus dem französischen Internierungswesen des 17. und 18. Jahrhunderts in einer Anthologie zusammenstellen: „Einzigartige Leben, die - ich weiß nicht durch welchen Zufall - befremdende Gedichte geworden sind: dies wollte ich in einer Art von Herbarium zusammentragen.“ Dieser Satz könnte auch im Vorwort von Les Fleurs du mal stehen. Hier findet sich ebenfalls eine Art Herbarium, eine Sammlung von Gedichten, die als moralisch verwerflich bezeichnet wurden, bestimmte Düfte verbreiten und andere angeblich krank machen können. Um eine Ausbreitung solcher Düfte zu vermeiden, erfolgte ein Ausschluss, der im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht. Wie nimmt die Dichtung Baudelaires die Ausgeschlossenen, die Verstoßenen in den Diskurs wieder auf? Die Grundfrage lautet: Ist der Topos des Ausschlusses ein Paradoxon, weil er gleichsam einschließt? Die Apostrophe ist ein rhetorisches Mittel zur Wiederbelebung, zur Anrede von Abwesenden und Ausgeschlossenen. Barbara Johnson behauptet, die Apostrophe habe etwas mit Mutterschaft zu tun. Ist dies zu belegen? Sind auch die Prozessakten als Apostrophe und als eine „verdeckte Operation“ im Sinne von Johnson zu sehen? Der Prozess, in dem Baudelaire wegen Gotteslästerung und Beleidigung der öffentlichen Moral angeklagt wurde, endete mit dem Ausschluss von sechs Gedichten. Im dritten Teil dieser Arbeit wird dargelegt, warum das Gedicht „Lesbos“ eine Umkehr des Ausschlusses darstellt. Interessant ist, herauszufinden, ob Struktur und Inhalt einander wiederspiegeln und welche Bedeutung Sappho und die lesbische Liebe haben.
Autorenporträt
Birgit Kaltenthaler arbeitet als Autorin, Lektorin und Redakteurin hauptsächlich in den Bereichen Medizin, Ernährung, Wellness, Familie und Erziehung. Sie hat zahlreiche Ratgeber zu Gesundheits-, Entspannungs- und Erziehungsthemen veröffentlicht. Ihr großes Interesse gilt den Fremdsprachen und der Literatur, insbesondere der Romanistik und dem Übersetzen französischsprachiger Literatur.