Es ist nicht vorbei, bis es vorbei ist
„Der Totenzeichner“ ist bereits der vierte Fall für Kommissarin Clara Vidalis, Expertin für Pathopsychologie vom LKA Berlin. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht
es?
Der Prolog geht gleich in medias res. Los Angeles, 2004: Vincent Calitri, der Sohn des Polizeichefs,…mehrEs ist nicht vorbei, bis es vorbei ist
„Der Totenzeichner“ ist bereits der vierte Fall für Kommissarin Clara Vidalis, Expertin für Pathopsychologie vom LKA Berlin. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Der Prolog geht gleich in medias res. Los Angeles, 2004: Vincent Calitri, der Sohn des Polizeichefs, wurde grausam ermordet, anschließend wurde ihm das Herz herausgeschnitten. Am Tatort findet sich der Spruch: It’s not over, 'til it’s over und eine runenartige Gravur ^. Detective Brooks ermittelt.
10 Jahre später in Berlin: Stephan Stiller, Boss eines Rockerclubs, wird ermordet. Der Modus Operandi scheint derselbe wie damals in L.A. Allerdings hat der Killer ihm das Herz bei lebendigem Leib herausgetrennt und mitgenommen. Clara und Dr. Martin Friedrich, genannt MacDeath, ermitteln.
Doch das Morden geht weiter: Ein Mann, der den schwarzen SUV des Täters attackiert hatte, wird das nächste Opfer. Ist der Totenzeichner, der einst in den USA sein blutiges Unwesen trieb, zurückgekehrt?
Nekrophilie, Kannibalismus und andere unappetitliche Dinge, das sind die Zutaten für Veit Etzolds neuen Thriller. Ein Buch mit einem hohen Ekelfaktor, das harte und bizarre Szenen beinhaltet, die als abstoßend empfunden werden können, somit nichts für zartbesaitete Gemüter.
Auch wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist, Spannung wird dennoch aufgebaut - auf der Suche nach dem Mörder und seinem Motiv. Gut gefallen haben mir die Bezüge zu „Das große Tier“ und auch über das Wiedersehen mit Clara habe ich mich sehr gefreut.
Ausflüge in die Philosophie, viele Fachausdrücke, z.B. „Unknown Warfare“, sowie Ausführungen zum Krieg, zu den USA, 9/11, die Rolle der Geheimdienste und die Black Sites, sind fundiert recherchiert und gut erklärt. Allerdings gehen diese Passagen ein bisschen zu Lasten der Spannung.
Die Auflösung ist überraschend und absolut stimmig. Dennoch lässt mich das Ende etwas zwiespältig zurück. „Der Totenzeichner“ bietet morbide, extreme, zuweilen grenzwertige Unterhaltung. Der Wiedererkennungswert zu den anderen Bänden der Reihe ist jedenfalls hoch.
Fazit: Ein Spiel mit Wahrheiten und Möglichkeiten. Viel Wissen, aber auch Verschwörungstheorien. Blutig, perfide und genial!