Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: keine, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Kollektive Vorstellungen und soziale Tatsachen, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, welche Rolle der Traum in Griechenland von der archaischen bis zur hellenistischen Epoche spielte. Der Untersuchungsgegenstand ist hier die Frage, ob man am Beispiel des Traums in Griechenland von einem Fortschritt hinsichtlich wissenschaftlicher Erkenntnisse sprechen kann, - oder anders gesagt - ob sich in der Traumbetrachtung Indizien für den Übergang "vom Mythos zum Logos" finden lassen. In Anbetracht der Fülle des Materials, welches sich zu diesem Thema finden lässt, findet hier eine Beschränkung auf drei Untersuchungskriterien statt, die bis heute grundlegend für die Traumbetrachtung geblieben sind. Es sind dies zum einen das Verständnis von der Seele des Menschen, zum anderen die jeweils herrschende Ansicht über die Herkunft der Träume und schließlich der Zweck, welcher hinter dem Traumgeschehen vermutet wurde. Im ersten Abschnitt wird eine Beziehung zwischen dem Traum und dem Mythos hergestellt und ein Einblick in die Frühgeschichte Griechenlands vermittelt. Der zweite Abschnitt befasst sich mit der archaischen Zeit Griechenlands, worin die altorphische Seelenlehre, sowie das Traumverständnis zu Zeiten Homers und Hesiods, die Veränderungen, welche mit dem Auftreten Solons auf der geschichtlichen Bühne zusammenhängen und schließlich das Seelenverständnis der vorsokratischen Naturphilosophen jener Epoche beleuchtet wird. Der dritte Abschnitt befasst sich mit der klassischen Zeit Griechenlands, wobei zunächst philosophische Ansichten im Vordergrund stehen und anschließend versucht wird, jene Ansichten in den literarischen Zeugnissen Aischylos', Sophokles' und Euripides' wiederzufinden. Im vierten Abschnitt geht es um die Frage, inwiefern die griechische Aufklärung Einfluss auf die drei oben genannten Untersuchungskriterien gehabt haben mag und im fünften, wie sich diese im Hellenistischen Zeitalter dem Betrachter darstellen. Abschließend wird hinsichtlich der Fragestellung resümiert, ob während dieser Jahrhunderte wirklich ein Fortschritt in der Traumbetrachtung stattgefunden hat, oder ob sich im Laufe der Zeit konträre Anschauungen eventuell nebeneinander behaupten konnten, ohne dass die ein oder andere - als überholt betrachtet - verworfen worden ist.
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