Die Jahre 2005 bis 2014 sind von den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen als UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgerufen worden. Diese weltweite Bildungsinitiative hat das Ziel, den Gedanken der nachhaltigen Entwicklung in den Bildungssystemen der Mitgliedsstaaten weltweit zu verankern. Bildung für nachhaltige Entwicklung beinhaltet die Idee vom nachhaltigen Denken und Handeln, also dass das heutige Handeln Einfluss auf das Leben zukünftiger Generationen weltweit hat. Diese Weichen für eine weltweite nachhaltige Entwicklung wurden vor allem in der UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 gestellt. Auf dieser Konferenz wurde auch die Bedrohung des Weltklimas durch die globale Erwärmung thematisiert und versucht mit einer Klimaschutz-Konvention darauf zu reagieren. Als Hauptursache für diesen Klimawandel wird der anthropogene Treibhauseffekt angesehen. Im Kyoto-Protokoll, welches 2005 in Kraft trat, sind rechtsverbindliche Begrenzungs- und Verringerungsverpflichtungen der Industriestaaten bzgl. des Treibhausgas-Ausstoßes vereinbart. Allerdings gelten diese Vereinbarungen nur bis 2012 und bisher wurden noch keine verbindlichen Ziele für den Zeitraum danach festgelegt. Demzufolge sind der Klimawandel und der Klimaschutz ein immer wieder präsentes Thema in politischen Debatten und damit auch in den Berichten der Medien. So fand 2011 in Berlin das Klimaschutzfestival "Rock fürs Klima" statt, für das in der ganzen Stadt geworben wurde. Für Deutschland wurde der Atomausstieg bis 2022 beschlossen und heftig diskutiert. Meldungen über das Solarflugzeug "Solar Impulse", welches ausschließlich mit Sonnenenergie betrieben wird und im Mai 2011 zum ersten Mal international geflogen ist oder politische Diskussionen über eine unterirdische Kohlendioxid-Speicherung, verdeutlichen die Präsenz und die Aktualität des Themas. Diese Meldungen und Bilder nehmen auch Grundschüler wahr und es besteht die Gefahr, dass sie aufgrund der wahrgenommenen Bedrohungen Zukunftsängste entwickeln. Insbesondere der Sachunterricht hat die Aufgabe, Themen aus der Lebenswelt der Schüler aufzugreifen und ihnen zu helfen, ihr erworbenes Wissen zu ordnen und gegebenenfalls zu relativieren. Aus diesen wichtigen Gründen sollte der Treibhauseffekt m. E. Teil des Sachunterrichts sein. Inwiefern dieses Thema in Curricula des Sachunterrichts bereits vorgesehen ist bzw. sich einfügen lässt, im konkreten Unterricht bereits eine Rolle spielt und bei Kindern präsent ist bzw. auf deren Interessen stößt, wird in der vorliegenden Studie näher untersucht. Im Fokus steht dabei die Frage nach den Möglichkeiten der Thematisierung und deren Grenzen.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.