Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar humane Bildung, Sprache: Deutsch, Abstract: Nicht erst seit PISA oder anderen Vergleichstests, wie dem TIMSS, wird über Bildung - also auch darüber was Schüler im Laufe ihrer Schulbahn lernen, was sie an Bildung erfahren und welche Fertigkeiten, Fähigkeiten und Kenntnisse sie erwerben sollen - nachgedacht. Die aktuelle Debatte und die implementierten Schulleistungsstudien haben dabei neue Begrifflichkeiten geschaffen, die den Fragenkatalog für die Umsetzung in der Schule sogar noch erweitern. So steht seitdem vor allem der Begriff der Kompetenz im Zentrum neuerer pädagogischer Überlegungen und findet dadurch Einzug auf nationaler und auch internationaler (Projekt-)Ebene. Die Kontroverse um den Kompetenzbegriff will die vorliegende Arbeit näher im Lichte der angeschnittenen Konzeption einer humanen Bildung betrachten. Die Hauptthese dabei ist, dass durch eine Um- bzw. Neudefinition der Verwendung des Kompetenzbegriffes viel vor dem Hintergrund einer humanen Bildung gewonnen werden kann, und so überhaupt erst zu dem geforderten autonomen Menschen beiträgt, den wir aus Sicht der Humanität für anthropologisch wünschenswert halten. In einem ersten Schritt soll dabei näher auf die vorrangig verwendete Definition der Kompetenzen und ihrer Praxis in der Bildung eingegangen werden, die vor allem seit der Bologna-Reform Einzug in das deutsche Bildungssystem hält. Hierzu wird genauer auf die Konzeption einer humanen Bildung nach Nida-Rümelin eingegangen. Vor diesem angestrebten Hintergrund zeigen sich dann deutlich die gravierenden Schwächen des Kompetenztrends. Allgemein argumentiert die Arbeit im Grundsatz für Nida-Rümelins humane Bildung, die sich wie fast alle humanen Bildungskonzepte an den Idealen Humboldts orientiert. Hierbei steht vor allem die derzeitige Instrumentalisierung der Bildung als Kritik im Vordergrund, und es wird ein Umdenken gefordert, welches die Bildung in ihrem Selbstwert sieht, den Mensch als ganze Persönlichkeit wahrnimmt und ihn zum Autor seines eigenen (kohärenten) Lebens macht. Aus dieser Grundannahme heraus stellt sich die Frage, wie der Mensch zum Autor seines Lebens durch Bildung werden kann. Diese Frage soll weiter spezifiziert werden und an Nida-Rümelins-Ansatz anknüpfen: Wie kann die Autonomie einer Persönlichkeit überhaupt in der direkten Bildung gefördert werden? Hierzu wird ein Ansatz Kants betrachtet, der eine ausdifferenzierte Form in Neimans Thematik des Erwachsenwerdens findet.
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