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Germano Almeida ist der bekannteste Autor der kapverdischen Inseln. In seinem 2018 erschienenen Roman "Der treue Verstorbene" bietet er uns einen opulenten, leicht satirischen Blick auf seine Heimat, eine spannungsreiche Welt zwischen Europa und Afrika. Auslöser der Geschichte ist die Ermordung eines berühmten Schriftstellers der Inseln, der unmittelbar vor der Präsentation seines lang erwarteten neuen Buchs von seinem besten Freund erschossen wird. Was wie ein Krimi beginnt, nimmt bald eine andere, rasantere Fahrt auf. Almeida entfaltet, literarisch höchst raffiniert, die dramatische…mehr
Germano Almeida ist der bekannteste Autor der kapverdischen Inseln. In seinem 2018 erschienenen Roman "Der treue Verstorbene" bietet er uns einen opulenten, leicht satirischen Blick auf seine Heimat, eine spannungsreiche Welt zwischen Europa und Afrika. Auslöser der Geschichte ist die Ermordung eines berühmten Schriftstellers der Inseln, der unmittelbar vor der Präsentation seines lang erwarteten neuen Buchs von seinem besten Freund erschossen wird. Was wie ein Krimi beginnt, nimmt bald eine andere, rasantere Fahrt auf. Almeida entfaltet, literarisch höchst raffiniert, die dramatische Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Männern – Täter und Opfer – sowie zweier Frauen, um die die beiden Männer heftig werben. Eine kluger, dramaturgisch immer wieder überraschender Roman über Liebe, Eifersucht und Enttäuschung. Mit überwältigender Freude am Erzählen schreibt Almeida über das Leben auf den Inseln und in Lissabon – und die Leserinnen und Leser dürfen sich so auf eine schöne Entdeckung und einen literarischen Genuss freuen.
Germano Almeida erhielt 2018 den Prémio Camões, den wichtigsten Preis für Literatur in portugiesischer Sprache. Germano Almeida, geboren 1945 als Sohn eines Zimmermanns auf der Insel Boa Vista der damals portugiesischen Kolonie Kap Verde, Studium in Lissabon. Nachdem Kap Verde sich 1975 von Portugal im Zuge der Nelkenrevolution für unabhängig erklärt hatte, wurde Almeida 1976 Generalstaatsanwalt der Inselgruppe. 1979 Umzug nach Mindelo (Insel São Vicente), Arbeit als Anwalt. 1989 erscheint sein erster Roman, O testamento do Senhor Napomuceno da Silva Araújo (Deutsch: "Das Testament des Herrn Napumoceno", Unionsverlag); Seither viele Veröffentlichungen. Michael Kegler übersetzt seit Ende der 90er Jahre Literatur aus dem Portugiesischen, darunter Werke von José Eduardo Agualusa (Angola), Paulina Chiziane (Mosambik), Gonçalo M. Tavares (Portugal). 2014 erhielt er für seine Arbeit den Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW und 2016 gemeinsam mit dem brasilianischen Schriftsteller Luiz Ruffato den Internationalen Hermann-Hesse-Preis.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Marko Martin unterhält und amüsiert sich mit Germano Almeidas Roman von den Kapverden. Die Story um einen ermordeten Schriftsteller, die Fragen nach Rache und Macht unter kapverdischen Notablen aufwirft, wie Martin erläutert, überzeugt ihn durch Leserfreundlichkeit und den ein oder anderen Widerhaken, der den Toten ins Licht übler Nachrede stellt. Die "fluide" Übersetzung von Michael Kegler entrinnt der Folklore, stellt Martin erleichtert fest.