“Der Trinker” erzählt die Geschichte eines gesellschaftlichen und persönlichen Abstiegs. Geschäftliche Misserfolge werfen den Lebensmittelgroßhändler Erwin Sommer jäh aus seinem geordneten Leben. Es beginnt mit einer halben Flasche Wein, um die beruflichen Sorgen zu vergessen und entwickelt sich innerhalb weniger Wochen zu einer totalen Abhängigkeit mit allen typischen Selbsttäuschungen eines Alkoholikers. Noch grausamer und erschütternder ist der zweite Teil des Buches, in dem der Protagonist schonungslos die menschenunwürdigen Zustände in der euphemistisch „Sanatorium“ genannten Einrichtung schildert, in der er schließlich landet. „Der Trinker“ ist Falladas persönlichster Roman, geprägt von seiner eigenen Drogensucht und seinen Erfahrungen in Gefängnissen und psychiatrischen Anstalten. Er schrieb das Buch innerhalb weniger Wochen, als er nach einem Übergriff auf seine Ex-Frau im Strelitzer Gefängnis einsaß.