Essay aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: 12 Punkte (1,7), Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für Politikwissenschaften), Veranstaltung: Der Syrienkonflikt: Ursachen, Konstellationen und Dynamiken eines Gewaltkonflikts, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit sollen die Entwicklungen des "Arabischen Frühlings" in Syrien in Anbetracht ihrer sozialen Komponente näher untersucht werden. Zudem soll der Einfluss der sozialen Medien auf die Protestaktionen der syrischen Gesellschaft intensiver betrachtet werden. Die Frage, wie es einer heterogenen Gesellschaft wie jener der Syrer gelang, trotz gravierender lokaler, kultureller und normativer Unterschiede eine transnationale Identität zu entwickeln, soll hierbei beleuchtet werden. Die arabischen Staaten hatten seit dem Dekolonisationsprozess, der am Ende des zweiten Weltkrieges langsam ansetzte, mit strukturellen Problemen zu kämpfen, die durch die Gründung des Staates Israels eine neue Dynamik erhielten. Auf die Hoffnung, Selbstbestimmung und Ermächtigung zu erlangen sowie eine wirtschaftliche Stabilität in den Ländern und Regionen des Nahen Ostens aufzubauen, folgten korrupte Staatsstreiche und Diktaturen. Jahre voller Gewalt und staatlichem Machtmissbrauch führten im Jahr 2011 zu einer Explosion innerhalb der Gesellschaften der "MENA-Staaten", welche die Willkürlichkeit wie auch die Ungerechtigkeit ihrer Regierungen nicht mehr hinnehmen wollten und auch nicht konnten. In den von Armut, Obdachlosigkeit und Perspektivlosigkeit geprägten Ländern versammelten sich viele junge Menschen, die in Massen auf die Straßen strömten und das Ende einer Ära forderten. Für viele Menschen entstand zum ersten Mal ein Gefühl der Verbundenheit und Brüderlichkeit.
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