Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1,0, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: "Pornographie hat sich so in das Leben drumrum eingegliedert, man findet Pornographie zurzeit überall... Werbung für Hotlines, Shows, Filme. Was auch immer. Pornographie in der Musik. Jeder kennt doch King Orgasmus One, Bushido, Frauenarzt. Oder was weiß ich, in Werbesprüchen, keine Ahnung, da ist irgendein tiefgründigerer, also ein Spruch, der vielleicht was anderes meint, aber schon auf sowas rausläuft. Wie sagt man so schön, sex sells. [...] Und ich denke, dass wird mittlerweile schon so viel benutzt, dass es fast schon für jedermann ne Selbstverständlichkeit is. Vielleicht nicht im tieferen Sinne, aber im Mindestmaß schon." Die Worte eines 19-jährigen Sexualstraftäters zeigen, Sex ist überall. Die Gesellschaft - und im besonderen Maße die Jugend - hat sich daran gewöhnt. Linder schreibt in seinem GEO-Artikel "Auf der Suche nach der passenden Lust", es sei geradezu ein Charakteristikum der modernen Gesellschaft, dass der sexuelle Phantasiekonsum immer wichtiger werde. "Es reicht nicht, einfach nur Sex zu haben, sondern er muss abwechslungsreich sein, einfallsreich, möglichst lange dauern und immer restlos befriedigen" (Linder 2007, S.43) Das Belastende jedoch: Die sexuellen Phantasien, die uns auf Schritt und Tritt umgeben, werden zum Leistungssoll, zu einer Norm. Während sich der deutsche Sexfilm der 70er Jahre noch einigermaßen darum bemühte einen sinnvollen und handlungsreichen Kontext für die Darstellung sexueller Handlungen zu ersinnen, ist dies bei den heutigen Produktionen kaum noch zu erkennen. Die Handlung reduziert sich im Wesentlichen auf einen Rahmen, der immer wieder eine neue Grundlage für sexuelle Handlungen bietet. Allerdings geht die Beziehung der Protagonisten nicht über die Sexualität hinaus. Belanglose Bekanntschaften reichen schon aus um vielfältigsten Sex mit wechselnden Partnern zu haben. Es liegt also auf der Hand, dass es nicht darum geht, eine Story zu erzählen, sondern rein um einen stimulativen Effekt. (Monssen-Engberding 2000) Die meisten Erkenntnisse über die inhaltlichen Merkmale pornographischer Medienangebote liegen für Filme vor. Zillmann (2004) stellt nach der Durchsicht verschiedener Inhaltsanalysen fest, dass heterosexueller Geschlechtsverkehr das dominante Motiv darstellt. Am häufigsten wird der genitale Koitus in verschiedenen Stellungen, inklusive Vorspiel (in aller Regel Fellatio und Cunnilingus) gezeigt. Charakteristisch für die Darstellungen sind außerdem: Sex braucht keinen besonderen Anlass,...
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